Headhunters: Unzimperlich-brutaler Actionthriller aus Norwegen für ein unzimperliches Kinopublikum! (Trailer und Filmkritik)
Inhalt: Der erfolgreiche ‘Headhunter’ Roger Brown (Aksel Hennie) hat alles, was er sich immer wünschte: eine schöne Frau, Diana (Synnove Macody Lund) und ein tolle Villa. Aber Roger Brown führt ein Doppelleben. Er finanziert seinen luxuriösen Lebensstil, indem er seine jeweiligen Klienten ausraubt. Als er für ein namhaftes Unternehmen einen neuen Geschäftsführer finden soll, lernt er Clas Greve (Nikolaj Coster-Waldau) kennen. Dieser scheint der perfekte Kandidat für den Job zu sein. Da erfährt Brown, das Greve im Besitze eines längst verloren geglaubten Gemäldes von Rubens ist. Er sieht so die Chance auf einen letzten grossen Coup – das Bild zu entwenden und es weiter zu verkaufen. Aber was nun passiert, übersteigt die Vorstellungskraft von Brown. Denn Greve ist alles andere als ein harmloser Geschäftsmann ....
Kritik: Eine Voraussetzung bei einem soliden Thriller ist – man hinterfragt die Story. Denn hier ist die Logik der Begebenheiten von Relevanz, ganz im Gegensatz zum Beispiel bei einem Fantasy-Abenteuer. Bei “Headhunters” ist der Plot aber zeitweise so absurd, dass man ihn nicht hinterfragt, sondern sich fragt, was das denn soll. Zum Beispiel: Der Hauptdarsteller überlebt als einziger einen unglaublich gut gefilmten Autocrash, und er überlebt im wahrsten Sinne des Wortes einen Tieftaucher in gräuslicher ‘Scheisse’. Bei vielen Szenen konnte sich Regisseur Morten Tyldum offensichtlich nicht entscheiden, ob er nun Spannung oder Humor erzeugen will. Was einem Quentin Tarantino wahrscheinlich leichter gefallen wäre. Am meisten stresst jedoch das angeklebte, pseudoüberraschende Happy-End. Trotz dieser Einwände – die rasante Inszenierung ist klar was für Action-Fans, aber nichts für Zartbesaitete.
Fazit: Eine abstruse Story mit ebensolchen Wendungen und nicht immer überzeugendem schwarzen Humor. Ein unzimperlicher Actionthriller für ein vorwiegend männliches Zielpublikum.
Inside: Regisseur Morten Tyldum absolvierte seinen Abschluss an der ‘School of Visual Arts’ in New York. Zu Beginn der 1990er Jahre entwickelte er erfolgreich eine neue Bildsprache für eine Jugendsendung am norwegischen Fernsehen. Sein erster Film war der Kurzfilm “Fast Forward” (2000). Seinen Durchbruch feierte Tyldum im Jahre 2003 mit “Buddy”, der als Wendepunkt des norwegischen Kinos gilt. Bereits Tyldums zweiter Film “Der Wolf-Gefangene Engel” erreichte international ein breites Publikum. Nach dem gleichnamigen Bestseller von Erfolgsautor Joe Nesbo hat der norwegische Regisseur nun den knallharten Thriller “Headhunters” realisiert, seinen dritten Kinofilm.
Benny Furth
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