The Woman with a Broken Nose: Serbische Tragikomödie, mit viel optimistischem Witz erzählt. Berührend, zeitweise surreal (Trailer und Filmkritik)
Inhalt: Da ist die attraktive Apothekerin Biljana, der es kurz vor ihrer Hochzeit bewusst wird, dass sie eigentlich einen anderen liebt. Da ist die junge Lehrerin Anica, die sich endlich mit ihrer schlimmen Vergangenheit versöhnen kann. Und von einem Tag auf den anderen ist der bindungsscheue Taxichauffeur Gavrilo für ein kleines Kind verantwortlich. Biljana, Anica und Gavrilo stehen im Zentrum von “The Woman with a Broken Nose”. Sie kennen einander nicht und begegnen sich zufällig, als sich eine junge Frau mit blutender Nase von einer Brücke stürzt und ein kleines Baby in Gavrilos Taxi hinterlässt. Fortan kreuzen sich die Wege dieser drei grundverschiedenen Personen – mal zufällig, dann wieder absichtlich...
Kritik: Ähnlich wie offensichtlich sein Vorbild Emir Kusturica, hat Srdjan Koljevic “The Woman With A Broken Nose” als eine Art liebe und witzige Hommage an seine Landsleute inszeniert. Verschiedene Lebenswege (à la “Short Cuts” von Robert Altman) verlaufen zuerst parallel und kreuzen sich gegen Ende hin auf eindrückliche Weise. Eine Szene wiederholt sich etliche Male: Die Hauptfiguren fahren im Taxi über die Belgrad-Brücke, während im Radio Balkan-Schlager erklingen. Eine Brücke, die das alte und das neue Belgrad verbindet. Sinnbild für eine Stadt, in der die Menschen zwischen Aufbruch und Stillstand pendeln. Die Aussage des Films kann auf diese Szene reduziert werden: es gilt, die emotionalen Wunden der Vergangenheit überwinden zu können.
Fazit: Die Idee ist nicht neu, aber klug inszeniert. Interpretiert von überaus sympathischen SchauspielerInnen, die der zeitweise recht surrealen Geschichte eine realistische Glaubwürdigkeit verleihen. Intelligente Unterhaltung pur.
Inside: Regisseur und Drehbuchautor Srdan Koljevic, geboren 1966, hat für “The Woman with a Broken Nose” am Zürich Film Festival 2010 den ‘Golden Eye Award’ für den ‘besten Spielfilm’ erhalten. Es ist dies sein zweiter Spielfilm als Regisseur und Drehbuchautor. Er ist heute auch Dozent an der ‘Academy of Dramatic Arts’ in Belgrad, wo er zukünftige Drehbuchautoren unterrichtet.
Benny Furth
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