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Das Geheimnis unseres Waldes

 

Das Geheimnis unseres Waldes: Sinnlich-philosophische Hommage an einen verkannten Lebensraum mitten unter uns (Trailer und Filmkritik)

 

Inhalt: Rund ein Drittel der Schweizer Landesfläche ist bewaldet. Mehr als ein Drittel hält die Funktion eines Schutzwaldes inne. Für die Bevölkerung dient der Wald als Erholungsraum und für sportliche Freizeitaktivitäten. Doch der Wald ist mehr als nur Schutz-und Freizeitpark. Er nährt, schafft ein gesundes Klima und bietet zahlreichen Menschen die Möglichkeit, ihr Leben zu bereichern und/oder mittels der Erzeugnisse zu bestreiten. Doch wie viel Platz räumen wir dem Wald in unserem modernen Leben noch ein? „Das Geheimnis unseres Waldes“ erzählt vom unbekannten Leben in unseren Wäldern. Ein Streifzug durch vier Jahreszeiten, erzählt von Bruno Ganz.

Kritik/Fazit: Unser Wald ist weit mehr als ‚nur‘ Lebensraum für Wildtiere, Selbstbedienungsladen für Pilz- und andere Sucher, oder Tummelfeld für rotbesockte Rucksackträger oder gar wildgewordene Nacktwanderer. Rechtzeitig zum UNO-Jahr des Waldes wird der Schleier gelüftet respektive der Kinovorhang geöffnet für eine ‚Waldvorstellung‘ der besonderen Art. Über vier Jahreszeiten hinweg hat sich Regisseur Heikko Böhm in seinem Langfilm-Debüt über nebelverhangene Berge, verschneite Täler und durch scheinbar undurchdringliches Dickicht geschlagen. Nicht um mystisch umrankte Flora abzufilmen, seltene Fauna aufzuscheuchen oder gar Waldgeister aufzuspüren, sondern um überaus ‚irdische Waldmenschen‘ und ihren Lebensraum zu entdecken. Da ist der Forstwart, der in seinem eigenen Kastanienwald Figuren schnitzt, vom Leben in Kanada träumt, aber Angst vor dem Fliegen hat. Oder der junge Fotograph, der mit Kamera und Messband den Bäumen auf die ‚Rinde‘ rückt. „Das Geheimnis unseres Waldes“ ist eine Entdeckungsreise in grossen Bilder, konzipiert für die grosse Leinwand. Eingefangen von Kameramann Ralph Baetschmann („Cargo“), dessen Handwerk den Vergleich mit dem ästhetischen Konzept von kostspieligen BBC-Dokumentationen nicht zu scheuen braucht. Einzig der stellenweise etwas gar zu philosophisch geratene Off-Kommentar (gesprochen von Bruno Ganz) wird wohl nicht Jedermanns Geschmack sein. Fazit: Ein sehenswerter Dokfilm für alle, die sich der mythischen Welt des Waldes anzunähern wagen. Ein cineastischer Blick  jenseits des sattsam bekannten. Und wer das nächste Mal – ob mit oder ohne roten Socken – mit Pilzkörbli oder Servelat im Wandergepäck durchs Unterholz streift: nach diesem Film wird er den Wald mit anderen Augen betrachten. Bestimmt.

Isabella Fischer

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Das Geheimnis des Waldes / Dokfilm / Schweiz 2011 / Regie: Heikko Böhm / erzählt von Bruno Ganz / Verleih: Docmine / 81 Minuten / Kinostart: 15. September 2011

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