The Black Power Mixtape: Schwedische Journalisten entdeckten 'Black Power' wieder. Interessante Doku! (Trailer und Filmkritik)

Inhalt: 16mm-Filmmaterial, während Jahrzehnten unentdeckt in Archiven gelagert, ausschliesslich von schwedischen Journalisten gefilmt. Sie waren auf der Suche nach Hintergründen und Tatsachen zu Medienberichten über die US-amerikanischen Bürgerrechtsbewegungen der Schwarzen Ende der sechziger Jahre. Es gelang den Reportern, die Ikonen der Black-Power-Revolte in intimen, privaten Momenten zu filmen. Dennoch verschwand das interessante Material in den Archiven. Erst mehr als dreissig Jahre später wurden die Filmrollen in den Kellern des schwedischen Fernsehens per Zufall gefunden. Der schwedische Regisseur Göran Olsson hat das beindruckende Material den Augen der Welt wieder zugänglich gemacht. Ein Mosaik von Bildern, brandneuer Musik und aktuellen Erzählerstimmen.

Kritik/Fazit: Wie der Titel bereits andeutet ist "The Black Power Mixtape" kein 'Remix', sondern ein 'Mixtape'. Das heisst, dass der Film eine historische Collage ist, die an die 'Mixtapes' der 70er Jahre erinnert. Es berichtet über die sowohl gewalttätige wie auch friedliche Revolte ab 1967. Unter anderem gibt es ein Interview mit der Bürgerrechts-Ikone Angela Davis, die die damalige Notwendigkeit der 'Black Panther' zu begründen versucht. Interessant sind vor allem die Kommentare der ‚neuen‘ Generation. Die Geschehnisse werden mehrheitlich aus schwedischer Sicht erzählt. Ein Glücksgriff, denn so werden keine tendenziösen Meinungen formuliert, wie dies vor allem in den USA von den Medien praktiziert wurde. Einer der Mitproduzenten ist der bekannte Hollywoodstar Danny Glover, bekannt aus den "Lethal Weapon"-Action-Filmen. "The Black Power Mixtape" ist ein streckenweise emotionaler Report über die Auswüchse der Rassendiskriminierung. Ein nachdenklich stimmender Dokfilm, weil das Thema nach wie vor aktuell ist.

Benny Furth