Oslo, 31. Aug.: Schicksalsschwere 24 Stunden im Leben eines gebrochenen Mannes. Intensiv, realistisch und beindruckend rekonstruiert (Trailer und Filmkritik)
Inhalt: "Ich bin 34 Jahre alt. Ich habe nichts". Dies ist die lapidare Selbsteinschätzung von Anders (Anders Danielsen Lie), früher ein erfolgreicher Journalist. In zwei Wochen wird er eine Entziehungskur in einer Drogenklinik beenden. Er gilt als 'clean' und darf für einen Tag das Spital verlassen, um sich für einen neuen Job zu bewerben. So gelangt er wieder nach Oslo, der Stadt, deren Versuchungen er früher nicht widerstehen konnte. Der Weg zurück in sein 'altes' Leben geht Anders unbeirrbar, bis zur letzten Konsequenz ...
Fazit: Mit einer äusserst sensiblen Performance des Hauptdarstellers Anders Danielsen Lie ist dem norwegischen Regisseur Joachim Trier hervorragendes, unsentimental-realistisches Top-Arthouse-Kino gelungen!
Inside: Regisseur Joachim Trier wurde 1974 in Kopenhagen geboren. Bereits im Alter von fünf Jahren drehte er seinen ersten Super-8-Film. Mit 23 Jahren wird er in die 'National Film and Television School' in London aufgenommen. Zwischen 1999 und 2002 realisierte Trier zahlreiche Kurzfilme und Werbespots in England und Norwegen. 2006 folgte sein erster Langfilm 'Reprise'. Inspiration für „Oslo, 31. Aug.“ war das Buch "Le Feu Follet" von Pierre Drieu La Rochelle, 1963 von Louis Malle verfilmt.
Etwas ungewöhnlich ist die Karriere des 32jährigen Hauptdarstellers Anders Danielsen Lie. Er verfügt über ein abgeschlossenes Medizinstudium und arbeitet nebenbei als Arzt. Seine Filmkarriere startete Danielsen Lie 1990 als Elfjähriger mit der Titelrolle im norwegischen Film "Herman". 2006 war er dann wieder in Joachim Triers Debütfilm "Reprise" (2006) zu sehen. 2011 veröffentlichte der vielseitig begabte Norweger sein Debüt-Album als Musiker.
Benny Furth
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