Restless: Gus Van Sant erzählt eine berührende Story, mit einem überzeugenden Hauptdarstellerpaar (Trailer und Filmkritik)

Inhalt: Enoch (Henry Hopper, Sohn von Dennis Hopper) besucht Beerdigungen als ‘Tourist’, taucht bei Trauerfeiern von Fremden auf, und versucht damit mit seinem eigenen Trauma fertig zu werden. Denn als seine Eltern bei einem Autounfall ums Leben kamen, konnte er sich nicht ‘verabschieden’, weil er aufgrund des Unfalls im Koma lag. Enoch lebt zurückgezogen bei einer Tante. Alles ändert sich aber, als ihm Annabel Cotton (Mia Wasikowska) über den Weg läuft. Deren Trauma liegt im Gegensatz zu Enoch in der Gegenwart. Annabel ist unheilbar an Krebs erkrankt. Ihr bleiben nur noch ungefähr drei Monate zu leben. Die beiden ‘verlorenen Seelen’ kommen sich näher, treiben makabere Späße miteinander und verlieben sich schliesslich ineinander. Wohl wissend, dass die gemeinsame ‘glückliche’ Zeit bald abgelaufen ist ...

Kritik: Gus Van Sant ("Milk", "Good Will Hunting") beweist mit diesem feinfühligem Werk erneut, wie scharfsinnig er Menschen in Extremsituationen beobachten kann. Melancholisch-nostalgisch erzählt er eine Story, vergleichbar mit derjenigen in “Elephant”. Auch „Restless“ handelt von Jugendlichen am Rande der Gesellschaft. Trotz der Ähnlichkeit mit dem Schmachtfetzen “Love Story” aus dem Jahre 1996, ist “Restless” keine modernisierte Teenager- Version. Denn die Idee mit Enochs Phantomfreund ist neu, überraschend und ungewohnt. Doch ohne etwas Melodramatik geht es auch hier nicht, stellenweise sogar etwas gar ‚gnadenlos‘ romantisch inszeniert. Ein ganz spezielles Plus ist aber die hinreissende Darstellung der Hauptfigur Annabel von Mia Wasikowska (“Alice in Wonderland”).

Fazit: Gradlinig und konventionell erzähltes Melodrama mit zwei überzeugenden Hauptdarstellern Wasikowska/Hopper. Kein typischer Gus Van Sant –Experimental-Film, wie man es von ihm sonst gewohnt ist. Trotzdem, eine berührende Geschichte über junge Erwachsene, subtil und sehenswert inszeniert.

Benny Furth