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Mein bester Feind

 

Mein bester Feind: Zeitweise recht absurde, aber nie klamaukig überbordende Verwechslungskomödie aus Österreich (Trailer und Filmkritik)


Inhalt: Wien in den dreissiger Jahren. Seit seiner Kindheit ist Viktor Kaufmann (Moritz Bleibtreu), Sohn wohlhabender jüdischer Galeriebesitzer, mit Rudi Smekal (Georg Friedrich) eng befreundet. Eines Tages erscheint Rudi in der SS-Uniform. Er weiss um eine echte Michelangelo-Zeichnung, die sich im Besitze der Familie Kaufmann befindet und verrät dies seinen Nazi-Kumpanen. Diese schicken die Kaufmanns ins KZ und beschlagnahmen das Bild. Was sie allerdings nicht wissen: das Bild ist eine Fälschung. Doch es dauert nur kurze Zeit, bis sie die Wahrheit erfahren. Viktor wird aus dem KZ befreit, denn er soll die echte Zeichnung beschaffen. Auf dem Weg nach Berlin stürzt das Flugzeug ab. Sowohl Viktor wie auch Rudi überleben. Rudi, der Viktor zur Beweisaufnahme ins SS-Hauptquartier bringen sollte, bleibt vorerst ohnmächtig liegen. Viktor benützt die Gelegenheit und schlüpft in die SS-Uniform seines ‘ehemaligen’ Freundes. Zwangsweise wird Rudi zum verfolgten Juden. Mit unfreiwillig vertauschten Rollen geht es auf die Jagd nach dem echten Michelangelo, den die SS aus politischen Gründen unbedingt haben will ...

Kritik: Nach „Hotel Lux“ kommt mit „Mein bester Feind“ schon wieder eine Nazi-Verwechslungsgroteske in die Kinos. Die Geschichte ist dieses Mal aber eine ernsthafte. Der österreichische Regisseur Wolfgang Murnberger, bekannt geworden mit seinen verfilmten Wolfgang Haas-Romanen (“Der Knochenmann”, “Silentium”), hat die heikle Gratwanderung zwischen Komödie und Tragödie gut gemeistert. Einerseits ist “Mein bester Feind” spannend wie ein Krimi, andererseits ironisch lustig und auch sehr dramatisch. Dies ohne je zu übertreiben. Moritz ‘Johann’ Bleibtreu (“Im Juli”) – man verzeihe mir den Kalauer – bleibt seiner Art von Interpretationen treu. Und genau das ist die kleine Schwäche dieses Filmes: es fällt schwer, in Bleibtreu den geschundenen KZ-Juden zu sehen. Alle anderen Hauptrollen sind sowohl gut besetzt wie auch gut gespielt. Wobei Georg Friedrich als der ‘beste Freund’ (der in der Folge zum ‘besten Feind’ mutiert) eine spezielle Erwähnung verdient.  

Fazit: Eine Nazi-Komödie? “Mein bester Feind” hätte besser sein können. Der Geschichtsfarce nach der Romanvorlage von Paul Hengge gelingt es nicht immer, subtilen Humor zu erzeugen. Sie neigt leider hie und da zu leichten Übertreibungen, sprich Unglaubwürdigkeiten!

Benny Furth

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Mein bester Feind / Dramatische Komödie / Regie: Wolfgang Mumberger / Österreich 2010 / mit: Moritz Bleibtreu, Georg Friedrich, Ursula Strauss, Marthe Keller u.a. / Verleih: Cineworx / 106 Minuten / Kinostart 1. Dezember 2011

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