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La Danse

 

La Danse: Unaufgeregter Blick auf den harten Trainingsalltag von Ballett-TänzerInnen (Trailer und Filmkritik)

 

Frederick Wiseman, der amerikanische Regisseur mit Jahrgang 1930 und einer eher ungewöhnlichen Filmkarriere (Tätigkeit als Rechtsanwalt, Professor für Recht und Medizin, seit 1967 Filmemacher) beobachtete während zwölf Wochen das Geschehen in der ‚Opéra de Paris’: das gestrenge Regime der Direktorin, Nadel-und-Faden-Alltag der Kostüm-Näherinnen, endlose Trainingslektionen, eine amerikanische Besuchergruppe, die fürs Ballett begeistert werden soll.

 

Kritik und Fazit: Zahlreich sind die filmischen Blicke hinter die Kulissen des Ballett-Alltages. Man erinnere sich an die Dokumentationen über den Choreographen Maurice Béjard und sein Ballett oder den Prix de Lausanne. Oder die Tanz-Dokumentation von Peter Schlögl. Mit spektakulären Bildern zeigt er die positiven und negativen Seiten dieser uns meist verborgenen (Tanz) Welt. Im Vergleich zu diesen stringenten und formal interessant konzipierten Tanzdoks ist der Blick des achtzig Jahre alten Wiseman nicht nur konservativ, sondern auch sehr betulich. Choreographien werden vom ersten bis zum letzten Schritt in der Totale gefilmt, die Kamera verharrt (zu) lange auf einzelnen Motiven und Menschen. Als hätte Wiseman während knapp drei Stunden das Geschehen vor seinen Augen auf Film gebannt. „La Danse“ ist ein Dokfilm, der zwar überaus realistisch den oftmals ereignislosen Trainingsalltag aufzeichnet. Der aber vom geneigten Kinogänger einiges an Tanzbegeisterung und Sitzvermögen abverlangt. Nur für leidenschaftliche Ballett-Fans bedingungslos zu empfehlen. Und für Kinogänger, die noch nie einen Blick hinter die Ballett-Kulissen geworfen haben. Es aber schon lange mal tun wollten.

 

 

Isabella Fischer       

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La Danse / Dokumentarfilm / USA,Frankreich 2009 / Regie: Frederick Wiseman / Verleih: Xenix Filmdistribution / 158 Minuten / Kinostart: 21. Oktober 2010

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