Bad Boy Kummer: Kummerloser Thomas Kummer in einer entlarvenden Fälscher-Dokumentation (Trailer und Filmkritik)
Tom Kummer, 1963 in Bern geboren, verheiratet und mit aktuellem Wohnsitz in Los Angeles, gilt als ein ‘Star’ der gefälschten Interviews. Über 50 kultige Interviews mit Sharon Stone, Brad Pitt, Sean Penn, Bruce Willis, Kim Basinger und vielen anderen hat er angeblich durchgeführt. Sie waren vier Jahre lang in renommierten Zeitschriften zu lesen: unterhaltsam, spektakulär, und sie verrieten intime Details über Drogen, Sex, Langeweile und Einsamkeit. Aber sie waren eben allesamt gefälscht! Nachdem der Fall Kummer im Jahre 2000 aufflog, wurde man erst sieben Jahre später auf ihn aufmerksam. Aufgrund seiner Autobiografie “Blow Up” ...
Fazit: Kummer ist heute als Journalist erledigt. Seinen Lebensunterhalt verdient er nun als Coach für das in Kalifornien beliebte Kleinfeldtennis. Wie in seinem autobiografischen Buch zeigt Kummer auch in Miklos Gimes (“Mutter”, 2002) Dokfilm keine Reue. Ganz im Gegenteil! Er fühlt sich als Opfer seiner Kollegen, die ihn, nach seiner Ansicht, einfach fallen liessen. Schliesslich wollten ja die diversen Redaktionen exklusive Geschichten in ihren Blättern - und zu ihrer Freude lieferte er sie ihnen auch. Viele Szenen sind entlarvend, andere sogar bis zu einem gewissen Grade unterhaltend. Langweilig sind die 92 Minuten nie, wie die meisten verfilmten Hochstapler-Geschichten. Aber für Nichtinteressierte – und das wird der Grossteil der Kinofans doch sein – ist das sicher zu wenig ...
Benny Furth
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