L’Expérience Blocher: Locker und trotzdem fair erzähltes Bekanntes und Unbekanntes über den charismatischen Politiker (Trailer und Filmkritik)

Inhalt: Die Begegnung eines Filmemachers mit dem Schweizer Politiker, der gehasst und verehrt wird wie kein anderer. Wahlkampf 2011. Christoph Blocher durchpflügt die Schweiz, um seinem Lager zum Sieg bei den Parlamentswahlen zu verhelfen. Blochers Wagen als exklusiver Beobachtungsposten,  in dem er Red und Antwort steht – über seine Triumphe, seine Geheimnisse, seine Methoden.

Kritik/Fazit: Vor zehn Jahren brachte Regisseur Jean-Stéphane Bron den vielbeachteten „Mais im Bundeshuus“ in die Schweizer Kinos. Auch Brons Nachfolgefilm „Cleveland versus Wallstreet“ (2010) war eine clevere Dokumentarfilm-Produktion. Die ganze mediale Aufregung im Vorfeld des Filmstarts war überflüssig und völlig übertrieben. Denn „L’Expérience Blocher" ist weder für noch gegen Blocher, sondern ein Dokfilm über den so umstrittenen wie verehrten Schweizer Politiker. Es wäre nicht Bron, hätte er keinen neutralen Standpunkt eingenommen, obwohl er sicher Gelegenheit gehabt hätte, einige offene Angelegenheiten zu hinterfragen, die den Kinobesucher auch noch interessiert hätten. Eine geniale Idee, den Politiker immer wieder direkt zum Kinopublikum sprechen zu lassen und sympathisch im ‚off‘ dessen Kommentare wortwörtlich wiederzugeben. Gemixt mit interessanten Archivaufnahmen erleben wir ein nicht überraschendes, aber solide und mit Bedacht gemachtes Filmdokumentarportrait.

Inside: Regisseur Jean-Stéphane Bron, in Lausanne geboren, begann mit den Filme „Connu de nos services“ und „La bonne conduite“. Sein Spielfilm-Erstling „Mon frère se marie“ kam 2006 in die Kinos. „L’Expérience Blocher“ wurde von der Produktionsfirma ‚Bande à part‘ realisiert, die Bron zusammen mit Ursula Meier, Frédéric Mermoud und Lionel Baier gründete. 

Benny Furth