Ernest & Célestine: Liebevoll animierte Zeichentrick-Poesie nach einem Kinderbuchklassiker (Trailer und Filmkritik)
Inhalt: In der herkömmlichen Welt der Bären wird es nicht gerne gesehen, wenn man sich mit Mäusen anfreundet. Trotzdem lädt der Aussenseiter Ernest, ein grosser, dicker Bär, der sich als Clown und Musikant durchs Leben schlägt, Célestine zu sich eingeladen. Die kleine Célestine ist Waise und der Unterwelt der Nagetiere entflohen. Die beiden Einzelgänger beschliessen, sich fortan gegenseitig zu unterstützen und zu trösten, und so die etablierte Ordnung auf den Kopf zu stellen…
Kritik: Als wären die Figuren aus der Kindheit wohl mancher Kinogänger mit Jahrgang 1970+ zum Leben erweckt worden! Denn wer kennt sie nicht, die frohgemute Célestine und der etwas ‚rumpelsurige‘ Brummbär Ernest, hierzulande als Mimi und Brumm bekannt? Nun wird dem ungleichen Paar auf der Leinwand ein Denkmal gesetzt. Obwohl Célestine gewarnt wird, dass Bären eben Mäuse samt Mäntelchen und Rucksack vertilgen würden, lässt sich das wackere spitzzahnige Mädel auf den brummigen Ernest ein. Nicht nur der moralische Anspruch an Toleranz und ein Zusammenleben ohne Vorurteile hat das Regie-Trio von der Buchautorin Gabrielle Vincent übernommen. Auch die (Original-) Zeichnungen sind detailgetreu und mit viel Witz animiert worden. So erobern die beiden Freunde sowohl Kinderherzen wie der Nostalgie frönenden Kinogänger. Denn genauso wurden damals beim Blättern in diesen Kinderbüchern Mimi und Brumm in der Imagination zum Leben erweckt. Bei „Ernest & Célestine“ übrigens ganz ohne Visual Effects oder anderen Computertricks.
Fazit: Ein im Zeitalter von CGI und 3D fast etwas altmodisch wirkender Zeichentrick-Animationsfilm. Ein liebevolles ‚Märchen‘ für Jung und Alt, sinnig und zartfühlend erzählt.
Inside: Gabrielle Vincent (geboren als Monique Martin) ist die Autorin der Bücherreihe Ernest & Célestine. Die 1929 in Brüssel geborene Autorin studierte Zeichnen und Malerei. Nach einer Phase mit Schwarz-Weiss-Zeichnungen beschäftigte sich Vincent in den 60er Jahren mit Tusche, Pastell- und Ölfarben. Der erste Ernest & Célestine-Band wurde 1982 veröffentlicht. Die Erschafferin von zahlreichen Kinderbuch-Figuren starb im Jahr 2000.
Isabella Fischer
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