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Félix et Meira

 

Félix et Meira: Feinfühlig und berührend inszenierte Liebesstory in einer ultra-orthodoxen Gemeinschaft (Trailer und Filmkritik)

Inhalt: Félix (Martin Dubreuil), ein frankophoner Kanadier, lebt in den Tag hinein, ohne Verantwortung und ohne Bindungen. Sein wohlhabender Vater, der ihn vor Jahren verstossen hat, liegt nun im Sterben. Mit der Aussicht auf eine kleine Erbschaft eröffnen sich Félix neue Perspektiven für die Zukunft. Meira (Hadas Yaron), eine chassidische Jüdin, hinterfragt die strengen Regeln, die ihren Alltag bestimmen. In ihrer Ehe mit Shulem (Luzer Twersky) fühlt sie sich gefangen. Einzig in ihrer kleinen Tochter und der heimlich gelebten Leidenschaft für Musik findet sie Trost. Félix und Meira waren nicht dafür bestimmt, sich zu treffen, geschweige denn, sich zu verlieben. Doch noch während sich zwischen ihnen eine zarte Liebe entwickelt, sieht sich Meira vor eine gravierende Entscheidung gestellt: In einer Gemeinschaft mit strikten Gesetzen weiterzuleben, oder mit ihrem Leben zu brechen und es für immer hinter sich zu lassen?

Kritik: Das Drama einer Frau, die sich gegen eine Gesellschaftsordnung wendet, ist ein beliebtes Filmsujet und wurde in der Vergangenheit schon des öfteren abgehandelt, zum Beispiel mit "Effie Briest" (2009). Hier aber spielt es sich in einer ungewohnten Atmosphäre ab, nämlich im 'Mile End', einem multiethnischen Quartier im kanadischen Montréal, in einer ultra-orthodoxen jüdischen Gemeinschaft. Die Story ist gut verständlich und nachvollziehbar, dies dank der einfühlsamen Inszenierung von Giroux ("Jo pour Jonathan", 2010) und dem exzellenten Schauspiel der beiden Hauptprotagonisten (Dubreuil/Yaron). Die Verwandlung der chassidisch erzogenen Meira zum modernen ‚Girl‘ ist realistisch und glaubwürdig und mit latenter Spannung inszeniert.

Fazit: So sensibel und glaubwürdig und mit einem solchen charismatischen Hauptrollenpaar sollte jede Filmliebesgeschichte realisiert werden.

Inside: Der kanadische Regisseur und Drehbuchautor Maxime Giroux wurde 1976 in Montréal geboren und realisierte nach seinem Filmstudium mehr als 100 Musikvideos. Ab 2002 drehte er mehrere Kurzfilme und gewann 15 Preise. Sein erster Langspielfilm „Demain“ feierte am Filmfestival Locarno 2008 Weltpremiere.

Benny Furth

Félix et Meira / Familiendrama / Kanada 2014 / Regie und Drehbuch: Maxime Giroux / Mit: Martin Dubreuil, Hadas Yaron, Luzer Twersky, Anne-Elisabeth Bosse, Benoit Girard, Melissa Weisz u.a. / Verleih: Cineworx GmbH / 105 Minuten / Kinostart: 19. November 2015

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