Buebe gö z'Tanz : Echter 'Bi dä Lüt'-Dokumentarfilm, spontan, spannend und äusserst unterhaltsam! (Trailer und Filmkritik)
Inhalt: Hier die 'Kummerbuben', die als erste Rockband in den heiligen Hallen des Berner Stadttheaters spielen wollen, da die Tänzerin Izumi Shuto, die ihre ganze Energie, ihr Talent und ihre Zeit investiert, um den Sprung von der Ballettänzerin zur Choreografin zu schaffen. Ein aussergewöhnliches Projekt steht an: Die Berner Mundart-Rocker sollen nämlich für das Ballett komponieren und dann dieses 'live' auf der Bühne begleiten. Keine leichte Aufgabe, handelt es sich doch um zwei ganz unterschiedliche Welten. Auf der einen Seite ein paar wilde Jungs, auf der anderen Seite die Perfektion suchenden Tänzer und Tänzerinnen. Wird das ambitiöse Unterfangen gelingen?
Kritik / Fazit: Ein weiteres Filmbeispiel in einer langen Reihe, das dokumentarisch glaubhaft beweist, dass sich Gegensätze auch anziehen können. Wunderbar wie es dem jungen Regisseur Steve Walker gelungen ist, eine durchgehend spannende Handlung bis zu einem Happyend aufzuzeichnen. Wäre ein Höhepunkt des Filmes, der Auftritt im Stadttheater Bern, aus etwelchen Gründen missglückt, so wäre trotzdem ein perfekter Dokfilm gelungen, weil sämtliche Protagonisten natürlich und spontan wirken. Nie hat man den Eindruck, dass auch nur eine Sequenz ‚inszeniert‘ worden sei. „D’Buebe gö z’Tanz“ ist durchgehend unterhaltsam, gibt Einblicke in die Arbeit der beiden Gruppen, und man fiebert mit den Jungs mit. Ein empfehlenswertes Filmerlebnis, das auch diejenigen Filmliebhaber nicht davon abhalten sollte, die den berndeutschen Titel falsch interpretieren. Da tanzen keine Buben! Der Untertitel lautet den auch besser verständlich „Kummerbuben und Bern Ballett“ und wird auch Leuten gefallen, die weder Rock- noch Ballettfans sind. Kurz: Ein wunderbar spontaner Dokfilm, klug aufgebaut und ohne Clichés. Einer der besten Schweizer Dokfilme seit langem!
Benny Furth
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Buebe gö z'Tanz (Kummerbuben & Bern Ballett) / Dokumentarfilm / Regie: Steve Walker / Schweiz 2011 / mit: Izumi Shuto, Martina Langmann, Mario Batkovic, Higi Bigler, Simon Jäggi, Urs Gilgen, Daniel Durrer u.a. / Verleih: Frenetic Films AG / 85 Minuten / Kinostart: Bern, 31. Mai 2012, ab 21. Juni 2012 überall in der Schweiz
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