Allt Flyter / Männer im Wasser: Unbeschwerte schwedische Sommerkomödie, nicht mehr und nicht weniger (Trailer und Filmkritik)

Den arbeitslosen Journalisten und ambitionierten Freizeitsportler Frederik (Jonas Inde) hat die Midlife-Crisis erwischt. Die Ehe ein Scherbenhaufen und eine Frau, die Karriere vor Kind gewählt hat und nun am liebsten die aufmüpfige Tochter Frederik überlassen würde. Zu allem Überfluss ist es auch noch um die Zukunft seines heiss geliebten Hockeyteams schlecht bestellt. Eine neue Herausforderung muss her. Mit seinen abgetakelten Hockeykumpels will er an der Synchronschwimm-Weltmeisterschaft in Berlin teilnehmen - als Schwedens offizielles Männer-Team. Das Projekt hat aber einen kleinen Schönheitsfehler: Die Truppe hat keine Ahnung vom Synchronschwimmen ...

Kritik: Einst waren Filme, die am und im Wasser spielten, gross im Trend. Wie zum Beispiel viele musikalische Komödien mit Esther Williams im Hollywood der Fünfziger Jahre. Dann verschwanden sie fast vollständig von den Kinoleinwänden. Nun ist "Allt Flyter" nicht von derselben Art, aber eben doch wieder einmal ein ‘wässriger'. Die Grundidee ist nicht so neu, denn schon in "Cool Runnings" (Farbige/Bobfahren) oder "Full Monty" (Arbeitslose/Striptease) wollte eine Gruppe von Underdogs etwas zusammen auf die Beine stellen, wofür sie eigentlich kein Talent hatte. Und letztlich dann doch reüssierte! Auch bei „Allt Flyter" ist die kurzweilig- unterhaltsame Realsatire vordergründig spassig-situationskomisch, überzeugt aber mit seiner hintergründigen Familienkrise und der Sozialkritik nicht in allen Belangen. Dem schwedischen Regisseur Mans Herngren ("Adam & Eva") gelang aber trotzdem eine leichtfüssige Komödie mit einer Bande von Sympathieträgern, die offensichtlich Spass an dieser ‚Schwimm-Rolle' hatte.

Fazit: Die stellenweise unwahrscheinliche Story wird durch amüsante, realistisch inszenierte Swimmsequenzen wettgemacht. Was wenig erstaunt, stammt doch das komödiantische Drehbuch von einer Synchronschwimmerin (Jane Magnusson). Als unbeschwerter Sommerspass und ideale ‘Schönwetterunterhaltung' geniesst man mit „Allt Flyter" ein ironisches Umkehrspiel der klassischen Rollenverteilung Frau/Mann. Der angestrebte Tiefgang kommt leider zu kurz, blitzt aber überraschend rührend in der Schlusssequenz auf!

Benny Furth