Samsara: Im Rausch der Bilder! Ein beeindruckendes, sinnliches Panoptikum über Werden und Vergehen (Trailer und Filmkritik)
Inhalt: Die beiden Regisseure Ron Fricke und Mark Magidson haben sich viel vorgenommen: mit einer 70 mm-Kamera sind sie um den ganzen Erdball gereist, auf der Suche nach ungewöhnlichen Bildern und aussergewöhnlichen Perspektiven. Von den Pyramiden in Kairo zum Petersdom in Rom, über den Blick auf die Besuchermassen in Mekka bis hin zu einem Gefängnis-Innenhof mit hunderten von tanzenden Häftlingen.
Kritik/Fazit: Die beiden Filmemacher Fricke und Magidson („Baraka“) haben Mut. Zum einen arbeiteten sie mit einem Bildformat, das im heutigen Zeitalter digitaler Bildmedien einem Anachronismus gleicht. Zum anderen ist ihr Projekt einzig darauf ausgerichtet, die Welt wie sie ist durch ‚neue‘ ungewohnte Perspektive einzufangen. Dabei steht weder Wissensvermittlung, Effekthascherei noch Voyeurismus im Vordergrund. Das Bild per se soll den Betrachter inspirieren, beeindrucken und auf eine eigene Gedanken- und Interpretationsreise schicken. Ohne Off-Kommentar, O-Ton und Interviews. Das Resultat: atemberaubend. „Samsara“ ist Dok-Kino der anderen Art. Ohne Bereitschaft, eine nahezu meditative Reise durch die Realität anzutreten, funktioniert es jedoch nicht. Wer sich aber darauf einlässt, den lassen diese intensiven, teilweise von betörender Schönheit komponierten Bilder nicht mehr los. Der Mut hat sich gelohnt, finden wir.
Inside: Die Dreharbeiten fanden in 25 Ländern statt und dauerten 5 Jahre. Geschätztes Budget 4 Millionen Dollar (Quelle imdb). „Samsara“ wurde komplett auf 70 mm-Material gedreht, mit einer speziell für dieses Projekt entworfenen Motion-Control-Zeitraffer-Kamera. Die Bilder wurden anschliessend gescannt und in ein neues, hochauflösendes Projektionssystem übertragen.
Isabella Fischer
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