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360

 

360: Trivialer Liebesreigen, mit vielen bekannten Stars als Kaleidoskop rund um den Globus inszeniert (Trailer und Filmkritik)

Inhalt: Die schöne junge Slowakin Mirka (Lucia Siposovà) wartet in Wien vergeblich auf ihren ersten Freier Michael Dahl (Jude Law), weil sich dieser plötzlich eines anderen besinnt. Michael fliegt mit schlechtem Gewissen nach London zu seiner Frau Rose (Rachel Weisz), die aber ohne sein Wissen eine Affäre mit dem brasilianischen Fotografen Rui (Juliano Cazarré) hat. Dessen Freundin Laura (Maria Flor) reist überraschend nach Rio, weil sie den beiden auf die Schliche gekommen ist. Unterwegs im Flugzeug bandelt sie mit einem charmanten älteren englischen Herrn (Anthony Hopkins) an, der nach seiner verschollenen Tochter sucht. Laura entschliesst sich dann aber bei der Zwischenlandung in Denver, mit einem jungen Amerikaner (Ben Foster) aufs Hotelzimmer zu verschwinden. Ausgerechnet mit einem Sexualverbrecher auf Urlaub ... 

Kritik: Mit dem schockierenden „City of God“ hat der brasilianische Regisseur Fernando Meirelles 2002 eine faszinierende Milieustudie abgeliefert. Für „360“ stand nun Arthur Schnitzlers weltbekanntes Bühnenstück „Der Reigen“ Pate. Genau wie in diesem geht es auch in seinem Film (Drehbuch Peter Morgan, "Frost/Nixon") um flüchtige Begegnungen, Beziehungen, Liebschaften, Zufälle und vor allem um Liebe, Erotik, Lust, Sex. Der lapidare Titel „360“ impliziert den immerwährenden Kreislauf, auch des Lebens. Der filmische Versuch, viele einzelne Schicksale zu einer zusammenhängenden Geschichte zu verflechten, ist ihm dabei nur teilweise gelungen. Sind einzelne Episoden gekonnt ins Ganze eingebettet, sind andere beliebig eingeführt und scheinen ziemlich überflüssig. Eindrücklich sind vor allem sämtliche Darsteller. Einige sehr bekannte Namen, die sich glaubwürdig in die Geschichten einbringen. Dies manchmal auch nur in kurzen Auftritten. Was dem Episodenfilm „360“ fehlt – wie den meisten dieses Genres – ist ein roter Faden, der alles zusammenhält. Und doch unterhält man sich ganz passabel, trotz der beachtlichen Länge des Films von fast zwei Stunden.

Fazit: Weitgehendst ohne die üblichen Klischees auskommender Episoden- und Ensemblefilm. Mit  grossem Staraufgebot unterhaltsam umgesetzt. 

Benny Furth    

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360 / Beziehungsdrama / Regie: Fernando Meirelles / GB, Österreich, Frankreich, Brasilien 2011 / mit: Anthony Hopkins, Jude Law, Rachel Weisz, Ben Foster, Moritz Bleibtreu, Jamel Debbouze u.a. / Verleih: Pathé Films / 111 Minuten / Kinostart: 30. August 2012

Eure Kommentare

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MK-Fan 10.09.2012 17:29
Habe ein paar negative Berichte über diesen Film gelesen. Bin erstaunt. Er hat mir und meinem Freund eben sehr gut gefallen ...