Carl Fredricksen ist ein griesgrämiger, im Grunde genommen aber liebenswerter Rentner. Eigentlich möchte er den Rest seines bescheidenen Daseins in seinem kleinen Häuschen in Ruhe und Frieden geniessen. Aber das Leben des ehemaligen Ballonverkäufers gerät aus den Fugen, als die Stadt gleich neben seinem Haus ein Einkaufszentrum baut. Die Bauherren möchten am liebsten sein ‚störendes' Haus dem Erdboden gleich machen. Soweit lässt es der gewiefte Carl nicht kommen. Mit tausenden von Luftballons an seinem Häuschen befestigt, entschwindet er seiner alten Umgebung. Denn er will sich einen Lebenstraum erfüllen: eine Reise in das Amazonasgebiet. Aber ein ungebetener Gast, der aufsässige Pfadfinderjunge Russell, hat sich heimlich auf die Veranda geschlichen. Er hat keine andere Wahl. Er muss ihn mitnehmen ...

Die Story des übellaunigen Witwers, der seine Einsamkeit und Träume in die Wirklichkeit umsetzen will, haben die Pixar-Leute in gewohnt humorvoller und erzählerischer Phantasie hervorragend umgesetzt. Man erinnere sich nur an ihre zwei letzten Produktionen "Ratatouille" und "Wall-E"! Regisseur Peter Docter und seine Crew schufen Figuren und Bilder, die bis ins kleinste Detail stimmig und brillant realisiert wurden. Die skurrilen Abenteuer des alten Herrn (Typ Walter Matthau) in unfreiwilliger Begleitung des kleinen, übereifrigen Pfadfinderjungen sind trotz leicht moralisierenden Untertönen witzig und grossartig unterhaltend. Ganz im Sinne der bisherigen Disneywelt, nur einfach viel unkonventioneller.

Fazit: Liebenswerter, perfekt animierter, unbeschwert poetisch moralisierender Familienfilm. Digitale Umsetzung in bekannter Pixar-Tradition. Aber auch ohne 3-D ein Film mit ‚Tiefgang', weil doch phasenweise zum Nachdenken anregend. Wir meinen: der bisher Beste der 10 Pixar-Animationsabenteuer.

Benny Furth