Die versteckte Türe mit geheimen Gang in ihrem neuen Zuhause führt Coraline Jones zu einer spektakulären, parallelen Version ihres eigenen Lebens. Sie glaubt, dass diese anderen Eltern, die dort hausen, viel besser sind als ihre echten. Es stört sie auch nicht, dass die Pseudo-Eltern seltsamerweise Knöpfe an Stelle der Augen haben. Aber die Farben in dieser Welt leuchten viel stärker und geliebtes Fast Food gibt’s täglich zum Mittagstisch. Der ganze Alltag gleicht einer spassigen Zirkusvorstellung. Als dann aber plötzlich die ‚neue’ Mutter sie im Parallelzuhause einzusperren versucht, wird aus dem anfänglichen Spass bitterer Ernst. Sind denn ihre wahren Eltern letztendlich nicht doch die besseren?

Ein originelles Märchen, das den trügerischen Schein des Schönen entlarven möchte. Es ist die Adaption einer schaurigen Kindergeschichte, die auf dem gleichnamigen Bestseller-Roman von Neil Gaiman ("Sandman") basiert. Das Buch wurde weltweit in 30 Sprachen neun Millionen Mal verkauft. Die aufwändige Puppentrick-Technik (Stop-Motion) wurde bisher erst drei Mal vom Spezialisten Henry Selick für einen abendfüllenden Spielfilm verwendet. In unendlich vielen Stunden wird bei dieser Technik akribisch Bild für Bild, Bewegung für Bewegung mit Puppen auf Zelluloid gebannt. Mit "Coraline" ist ihm nun der bisher Beste dieses Genres gelungen, der alles hat, um zum einmaligen Kultfilm zu avancieren. Und in 3-D ist er fast noch perfekter!


Fazit: Die visionäre Vorstellungskraft von zwei der grössten Phantasten Hollywoods: Regisseur Henry Selick ("The Nightmare Before Christmas") und Autor Neil Gaiman ("Stardust"), der auch das Drehbuch zu "Beowulf" verfasst hat. Die gruselige Story ist überzeugend, teilweise sogar genial umgesetzt. Ein Animationsfilm, der sowohl Teenager wie auch Erwachsene anspricht. Kleine Kinder dürften aber eher etwas Mühe haben mit der zeitweise furchterregenden Geschichte...



Benny Furth


Fast Facts:

• An 52 Stages im Studio wurden über 130 Sets errichtet, mit einer Gesamtfläche von mehr als 6000 Quadratmeter
• Für die Protagonistin Coraline gab es 28 verschiedene Figuren in unterschiedlichen Grössen; die Hauptfigur ist knapp 25 Zentimeter gross
• Insgesamt gab es für Coraline 207'336 mögliche Gesichtskombinationen
• Eine ganze Woche mit über 300 Mitarbeitern an 52 Stages war nötig, um 74 Sekunden Filmmaterial zu produzieren
• Der Schnee bestand aus Superkleber und Backpulver