Banner
Facebook Twitter

Master of the Universe

 

Master of the Universe: Von der Gier nach Geld und Macht bis hin zum weltweiten Kollaps. Hochspannender Dokfilm! (Trailer und Filmkritik)

Inhalt: Ein verlassenes Bankgebäude inmitten der Skyline von Frankfurt. Rainer Voss war ein hochrangiger Investmentbanker und machte Gewinne in Millionenhöhe. Nun redet er erstmals vor der Kamera des Filmemachers Marc Bauder über seine ehemalige grössenwahnsinnige und von Gier beherrschte Parallelwelt hinter verspiegelten Fassaden.

Kritik: „Da sind solche Geldsummen unterwegs, mit denen man inzwischen auch Länder angreifen kann. Man fängt mit dem kleinsten Land an, Griechenland. Dann Portugal, Spanien, Italien...immer das nächstgrößere Land. (…) Als nächstes Frankreich.“ (Rainer Voss) Es gibt inzwischen zahlreiche Filme zum Thema ‚Finanzkrise‘. Ob fiktional oder mittels investigativer Reportage ins Bild gesetzt, fast immer fordern sie dem Zuschauer einiges ab. Denn die Beziehungen zwischen Finanzwirtschaft und Politik, das Handeln mit echten und ‚unechten‘ Derivaten und deren (globale) Auswirkungen auf Finanz- und Wirtschaftssektor sind für Uneingeweihte hochkomplex. Nicht so „Master of the Universe“ des deutschen Dokumentarfilmers Marc Bauder. In unaufgeregten Bildern fern jeglicher Effekte fokussiert Bauder auf die nüchternen Aussagen seines Protagonisten, der komplexe Zusammenhänge einfach erklärt, in einer quasi post-finanz-apokalyptischen Umgebung. Nur der Ex-Banker Voss, die Kamera, und ein leeres Bürogebäude. In „Master of the Universe“ wird keiner vorgeführt und niemand an den Pranger gestellt. Ist die Politik schuld an der Finanzkrise? Die Ramschpapiere? Die Gier der Banker und deren Kunden? Der ‚Master of the Universe‘, Rainer Voss, liefert einige Antworten. Sie sind im selben Ausmass erhellend wie bedrückend.

Fazit: Trotz minimalistischer Dramaturgie ein hochspannender Dokfilm über all die ‚Masters‘ unseres Universums, die nach wie vor ihre Spiele spielen und letztlich über das Schicksal von uns allen entscheiden. Pflichtprogramm für angehende Investment Banker und alle, die wissen wollen, was hinter den Finanz-Kulissen so abgeht.

Inside: Es war für den Filmemacher Bauder nicht einfach, einen Banker zu finden, der vor der Kamera ‚auspackt‘ über die Mechanismen in der Finanzindustrie. Auf Annoncen in einschlägigen Zeitungen meldete sich niemand, bis ein Abgeordneter im Bundestag Bauder den Tipp gab mit Rainer Voss. Dieser war sofort einverstanden, erbat sich aber das Recht, während der Interviews Fragen nicht zu beantworten und keinerlei Namen von Mitarbeitern und Banken zu erwähnen.
„Master of the Universe“ feierte seine Schweizer Premiere am Film Festival Locarno 2013 und gewann den Preis der Semaine de la critique.

Isabella Fischer

Master of the Universe / Dokumentarfilm / Deutschland 2013 / Regie: Marc Bauder / Verleih: Frenetic Films / 93 Minuten / Kinostart: 28. November 2013

Eure Kommentare

Log Dich ein für deinen Kommentar