Woody Allen: A Documentary: Humorvoll-unterhaltsame Biographie, die nebenbei auch Filmgeschichte projiziert (Trailer und Filmkritik)

Inhalt: Dokumentarfilmer Robert B. Weide hat fast zwei Jahre lang den bekanntlich scheuen Woody Allen mit der Kamera begleitet. Eingebettet in einem Bogen von Bilddokumenten seiner frühesten Kindheit und zahlreichen Ausschnitten aus fast sämtlichen seiner Werke bis zur Cannes-Premiere von „Midnight in Paris" . Dort durfte Weide als erster mit einem Kamerateam Woody bei der Arbeit am Set filmen. 

Kritik/Fazit: Obwohl der Film eine beachtliche Länge von fast zwei Stunden hat (Anmerkung: Woodys eigene Filme überschreiten sonst fast nie die 90 Minuten!), kommt Woody Allens Privatleben und seine turbulente Familiengeschichte viel zu wenig zur Geltung, ebenso wenig Woodys Leidenschaft für Musik (er spielt Jazz-Klarinette). Vielmehr wird in diesem Biopic der Regisseur, Schauspieler und Autor beleuchtet. In Kurzinterviews sieht man zahllose WeggefährtInnen sowie viele SchauspielerInnen seiner über 40 Filme. Was auffällt: Alle ohne Ausnahme, sogar Mia Farrow, äussern sich in den Interviews nur positiv über Woody Allen. Ausser – natürlich er selber. Mit seiner umwerfenden Selbstironie erklärt er zum Beispiel, dass er bis heute alle Scripts auf seiner alten Schreibmaschine schreibe, da er eine grosse Ablehnung gegenüber Computer hege. Auf die Frage von Weide, warum er in letzter Zeit wieder vermehrt Filme drehe, antwortet Woody: „Vielleicht ist so wieder einmal ein guter dabei“. Für Woody Allen-Fans, die mehr über ihr Idol erfahren wollen, ist „Woody Allen: A Documentary“ etwas mager ausgefallen. Für die anderen Filmlovers aber doch eine vergnügliche Reise durch mehr als 40 Jahre Filmgeschichte. 

Inside: Allen Stewart Konigsberg, so heisst Woody Allen in Wirklichkeit, war von seiner Familie zum Apotheker ausersehen worden. Aber zu unserem Glück hat es das Schicksal des am 1. Dezember 1935 in Brooklyn geborenen anders gemeint. Er wurde ein weltbekannter Komiker, Drehbuchautor, Regisseur, Schauspieler, Essayist und Musiker! Sein letztes Werk „Midnight in Paris“, ein weltweit grosser Erfolg, ist sein 41. Werk ... in 41 Jahren! In mehr als der Hälfte seiner Filme spielt er zudem noch eine Hauptrolle. Demnächst wird sein neuster Film „To Rome with Love“ mit Alec Baldwin, Roberto Begnini, Penélope Cruz, Jesse Eisenberg (u.a.) bei uns in die Kinos kommen. 

Benny Furth