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The Girl with the Dragon Tattoo (Verblendung)

 

The Girl with the Dragon Tattoo: David Finchers Reise in seelische Abgründe. Mehr als nur ein ausgezeichneter Thriller! (Trailer und Filmkritik)

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Inhalt: Mikael Blomquist (Daniel Craig) wird in Stockholm inmitten eines ruinösen Prozesses von einem alten, aber nicht sonderlich ehrwürdigen Industriemagnaten (Christopher Plummer) angeheuert, um einen Mörder in seiner Familie zu finden. Zur gleichen Zeit kämpft Computer-Hackerin Lisbeth (Rooney Mara) mit dem Überleben. Als Mündel vom Staat erzogen, lebt sie auf dem existentiellen Minimum und wird selbst von ihrem Sozialarbeiter ausgenützt. Aus komplett verschiedenen Welten stammend, überkreuzen sich Mikael und Lisbeths Wege. So entsteht ein eingeschworenes Team, das einem alten Verbrechen, dubiosen Geschäften und der perversen Schattenseite des schwedischen Geldadels auf den Grund geht.

Kritik: Als völliger Novize der Millenium-Trilogie markiert David Finchers Adaption von Stieg Larssons Bestseller eine Premiere für mich. Unfähig zwischen Buch oder den bisherigen Filmen zu vergleichen bleibt mir lediglich ein Urteil über den effektiven Film übrig. Und wie alle Filme von Fincher hat auch dieser es in sich. Ein dichtes Drehbuch von Steven Zaillian stattet das perfekt ausgewählte Schauspieler-Ensemble mit glaubwürdigen Figuren aus. Das gesponnene Netz aus Intrige und Perversion ist bittere Einklage der oberen Zehntausend, und erinnert in vielerlei Hinsicht an Friedrich Dürrenmatt’s Moralgeschichten, welche oft die gutbetuchte Gesellschaft im Zentrum des korrupten Geschehens hatten. Stellenweise scheinen die Handlungsstränge etwas gar weit entfernt zu sein und die primäre Krimihandlung droht in Figurendetails zu verschwinden. Dies sind jedoch nur kleine Makel, die der emotionalen Wirkung des Gezeigten in keiner Weise Abbruch tun. Wie schon Noomi Rapace in ihrer ersten Millenium-Filmrolle wird auch Rooney Mara als Lisbeth Salander einen nachhaltigen Eindruck in der Filmwelt hinterlassen. Was wohl zu Recht als Novum angesehen werden darf, hat doch dieselbe Rolle zwei verschiedenen Schauspielerinnen zu einem fulminanten Durchbruch verholfen.

Fazit: Atmosphärisch, hochspannend, und in seiner Machart in der obersten Liga sämtlicher Disziplinen. Regisseur David Fincher reist ein weiteres Mal in die Abgründe der menschlichen Seele und findet im widersprüchlichen Sein unserer Spezies neben Dunkelheit eine ergreifende Menschlichkeit.

Serge Zehnder

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The Girl with the Dragon Tattoo (Verblendung) / Kriminaldrama / Regie: David Fincher / UK, Sweden, D, USA 2011 / mit: Daniel Craig, Rooney Mara, Christopher Plummer, Stellan Skarsgard, Robin Wright, Joely Richardson u.a. / Verleih: Walt Disney Studios / 158 Minuten / Kinostart 12. Januar 2012

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