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Les Neiges du Kilimandjaro

 

Les Neiges du Kilimandjaro: Einfühlsame, warmherzige Klassenkampfgeschichte, ein Sozialdrama mit versöhnlichen Untertönen (Trailer und Filmkritik)


Inhalt: Zufrieden lebt Michel (J.P. Darroussin) mit seiner Frau Marie-Claire (Ariane Ascaride) in der Hafenstadt Marseille. Seit dreissig Jahren sind die beiden ein glückliches Paar. Sie schätzen ihre Freunde und sind stolz auf ihr politisches Engagement in der Gewerkschaft. Diese Zufriedenheit wird eines Tages jäh zerstört. Die Beiden werden von zwei maskierten, bewaffneten Männer überfallen. Dabei werden nicht nur all ihre Ersparnisse gestohlen, sondern auch noch zwei Tickets für eine Reise zum Kilimandjaro. Per Zufall erfährt Michel, dass der Überfall von einem jungen ehemaligen Arbeitskollegen organisiert wurde. Dieser hat nicht nur seine Stelle verloren, sondern muss sich auch noch um seine beiden jüngeren Brüder kümmern. Zuerst kommt bei Michel riesige Wut auf. Doch dann ...

Kritik: Der Lux-Filmpreis, mit dem das Europäische Parlament jährlich "eine kreative Spitzenleistung des europäischen Kinos" auszeichnet, ging in diesem Jahr an Robert Guédiguians "Les Neiges du Kilimandjaro". Und das mit Recht, denn der Film zeigt einnehmend eine grosse Menschlichkeit. Regisseur Guédigan, deutsch-armenischer Abstammung, lässt nahezu alle seine sozialdramatischen Filme (“Marius et Jeanette’”,“La ville est tranquille”) in seiner Heimatstadt Marseille spielen. Auch ideologisch lassen seine Geschichten keinen Zweifel offen. Sie sind meistens links angesiedelt. Wäre “Les Neiges du Kilimandjaro” bei uns vor Weihnachten in die Kinos gekommen, hätte man den unglaubwürdigen Schluss sicher gerne als ‘märchenhaft’ bezeichnet. Denn dieser ist im Zusammenhang mit der bis dahin erzählten Histoire nicht nachvollziehbar und grenzt an Naivität. Soweit der einzige Makel von “Les Neiges du Kilimandjaro”. Das Sozialkritik-Drama ist sehr realistisch in originalen Settings inszeniert. Ausserordentlich charmant und sympathisch interpretiert von den beiden Hauptdarstellern Ariane Ascaride und Jean-Pierre Darroussin.  

Fazit: Eine aktuelle und authentische ‘Histoire’ aus dem französischen Arbeitermilieu. Herzerwärmend menschlich, realistisch und überzeugend umgesetzt.

Benny Furth

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Les Neiges du Kilimandjaro / Sozialkritik-Drama / Regie und Buch: Robert Guédiguian / Frankreich 2011 / mit: Ariane Ascaride, Jean-Pierre Darroussin, Maryline Canto, Gérard Meylan u.a. / Verleih: Agora Film, Xenix Filmdistribution / 107 Minuten / Kinostart 29. Dezember 2011

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