The Eagle: Blut und Ehre-Fantasy. Bescheidener Plot, beeindruckende Bilder (Trailer und Filmkritik)

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Inhalt: Im Jahr 140 nach Christus erstreckt sich das Römische Reich bis nach Britannien. Nach dem spurlosen Verschwinden von 5000 römischen Soldaten und deren Anführer Flavius Aquila macht sich Flavius Sohn Marcus (Channing Tatum, „Dear John“) auf die Suche. Er will nicht nur den angeschlagenen Ruf seines Vaters und dessen Neunter Legion wiederherstellen, sondern auch den Goldenen Adler zurück nach Rom bringen. Als das Gerücht die Runde macht, dass dieses goldene Feldzeichen der Legion jenseits des Hadrianwalls gesichtet wurde, macht sich Marcus in Begleitung seines britischen Sklaven Esca (Jamie Bell, „Billy Elliot“) auf Richtung Britannien. Je weiter die beiden Männer in feindliches Territorium vordringen, desto grösser wird die Gefahr und das Geheimnis um Esca, der mehr als nur seinen Hass auf Rom verbirgt…

Kritik: Für Kinokenner sind schon allein die Namen vielversprechend: Regisseur Kevin McDonald, Oscar für seinen Dokfilm „One Day in September“, Kameramann Anthony Dod Mantle, Oscar für Slumdog Millionaire, und Channing Tatum, der in „Dear John“ wohl manch weibliches Herz eroberte und demnächst in Steven Soderberghs Actionthriller „Haywire“ zu sehen ist. „The Eagle“ ist ein etwas anderes Gladiatoren-Epos. Ein Film zwischen Mysterium und Mythos, Fiktion und Fantasy, Freundschaft und Feindschaft. Auch wenn ein ‚römisches Leinwand-Drama’ nicht ohne bis an die Zähne bewaffneten Heere und Schlachtengetümmel auskommt, so hat es McDonald geschafft, Action und Atmosphäre zu schaffen. Und dies ohne Verwendung von Computereffekten. Ebenso wohltuend, dass diesem Männer-Freundschaft-Ehre-Kriegsdrama keine Love-Story aufgesetzt wurde.

Fazit: Kein Sandalenfilm mit Prunk und Fanfaren, sondern düsteres, bildgewaltiges Fantasy-Drama im (Gross) Britannien der unzivilisierten Horden. Ein Stoff, aus dem wohl so manche Männer-Film-Träume gemacht sind: Kampf um Ehre, Freundschaft, Sieg. Gemetzel-resistenten Frauen dürfte „The Eagle“ aber ebenfalls gefallen: ein Grund ist unter anderem Channing Tatum…

Inside: Historie: Laut historischen Quellen scheint unbestritten, dass es tatsächlich eine Neunte Legion gab. Das ‚Verschwinden’ dieser römischen Kampftruppe ist jedoch historisch nicht belegt. Doch einige Mythen über diese Legionen kursieren in Romanen und Filmen, wie z.B. „Die letzte Legion“, 2007. Drehorte: Die Szenen südlich des Hadrianwalls wurden in der ländlichen Umgebung von Budapest gedreht. Die Szenen nördlich des Walls im schottischen Hochland.

Isabella Fischer