La dernière fugue: Grossartig interpretiertes, berührendes Familiendrama, exzellent und subtil umgesetzt (Trailer und Filmkritik)

Inhalt: Die ganze Familie will nur das Beste für Grossvater Anatole (Jacques Godin, “La conciergerie”). Doch manchmal reden sie über ihn, als wäre er gar nicht in ihrer Mitte. Von der Parkinsonkrankheit schwer gezeichnet, ist Anatole auf die Hilfe seiner Mitmenschen angewiesen. Für die Familie, die einen warmherzigen Umgang pflegt, wird der Grossvater unbeabsichtigt zum Auslöser von widersprüchlichen Gefühlen und emotionalen Diskussionen. Seinen Enkeln fällt der Umgang mit dem kranken Opa leicht, die Erwachsenen hingegen verstricken sich in ihrem eigenen Seelenleben. Immer wieder tauchen Kindheitserinnerungen auf. Niemand aber scheint zu bemerken, dass es der grösste Wunsch des gebrochenen Mannes ist, in Würde zu sterben ..

Kritik: Die Fragilität des Lebens ist ein oft behandeltes Thema der Independent-Produktionen. Da war der Roman “Une belle mort” der kanadischen Journalistin Gil Courtemanche geradezu prädestiniert für eine Verfilmung. Mit gekonnten Rückblenden erzählt Léa Pool Szenen aus dem Familienleben. Dabei regt sowohl das Thema familiäre Liebe, wie auch der Umgang mit dem Abschiednehmen zum Nachdenken an. Ein grosses Glück, dass die Schauspieler subtil gekonnt agieren, sowohl in dramatischen wie auch in heiteren Situationen. Angeführt von einem herausragenden Jacques Godin (“Being at home with Claude”) als Grosspapa Anatole. Da verzeiht man gerne die Abdriftung der Schlusssequenzen ins leicht Banale.    

Fazit: Wie ihr letzter bewegender Film “Maman est chez le coiffeur”, so ist auch “La dernière fugue” von Léa Pool ein überzeugendes Drama. Es ist sowohl eine Familien- wie auch eine Krankheitsgeschichte, die sich mutig dem Thema Sterbehilfe stellt. Eindrückliche Bilder, realistische Dialoge und ein glänzend agierendes Schauspielensemble beeindrucken durch grosse Authentizität. Endlich wieder einmal ein mitreissender Film für Erwachsene, der auch zum Nachdenken anregt.

Benny Furth