The Book Thief: Internationaler Bestseller, emotionslos für die grosse Leinwand adaptiert (Trailer und Filmkritik)
Inhalt: Während des Zweiten Weltkriegs bricht Liesel Memingers (Sophie Nélisse) Familie auseinander, und Liesel wird von den Pflegeeltern Hans (Geoffrey Rush) und Rosa Hubermann (Emily Watson) aufgenommen. Durch die Unterstützung ihrer neuen Familie und durch Max (Ben Schnetzer), einem jüdischen Flüchtling, der von ihnen versteckt wird, lernt sie Lesen. Für Liesel und Max werden die Macht und die Magie der Wörter und ihre Fantasie zur einzigen Möglichkeit, der Realität für einige Momente zu entfliehen.
Kritik: Was sind die Voraussetzungen für einen guten Film? Schon der legendäre Regisseur Billy Wilder (1906-2002) hat es immer wieder betont: „Erstens ein gutes Drehbuch, zweitens ein gutes Drehbuch und drittens – ein gutes Drehbuch. Es liegt weder an der atmosphärisch ausgeleuchteten und gefilmten Szenerie (Kamera Florian Ballhaus), noch an der Begabung des Schauspielensembles, noch an den sorgfältig rekonstruierten Settings, dass „The Book Thief“ nicht funktioniert. Es liegt am Drehbuch. Sowohl die Zeichnung der Figuren wie auch die Dialoge wirken starr und statisch, als würde man einer Laienspielgruppe beim Proben auf der Bühne zusehen. Ein unzusammenhängender Plot und das Durcheinander von Englisch und Deutsch sprechenden ‚Deutschen‘ (sie artikulieren so seltsame Wörter wie ‚Saumensch‘) zwingen mich zu folgender Empfehlung: wer gerne liest, der sollte sich vielleicht besser das Buch kaufen...
Fazit: Markus Zusaks Bestseller funktioniert leider nicht auf der Kinoleinwand. Zu distanziert, zu leblos die Dialoge, zu zerzaust der Plot.
Isabella Fischer
The Book Thief – Die Bücherdiebin / Drama / USA, Deutschland 2013 / Regie: Brian Percival / mit Geoffrey Rush, Emily Watson, Ben Schnetzer, Sophie Nelisse u.a. / Verleih: Warner Bros. Pictures / 131 Minuten / Kinostart: 13. März 2014