Der Hundertjährige der aus dem Fenster stieg...: Ellenlanger Titel für kurzweilige, schwarzhumorige Unterhaltung! (Trailer und Filmkritik)

Inhalt: Allan Karlsson (Robert Gustafsson) hat Geburtstag. Er wird 100 Jahre alt. Doch anstatt sich auf die geplante Geburtstagsfeier zu freuen, verschwindet er lieber kurzerhand aus dem Altersheim und macht sich in Pantoffeln auf den Weg zum örtlichen Busbahnhof. Auf seiner spontanen Reise kommt er zufällig zu einem riesigen Vermögen, findet neue Freunde und trifft auch auf ganz fiese Gauner. Am Ende seiner Abenteuer befindet er sich unverhofft auf Bali. So nebenbei hat er auch noch unbewusst dazu beigetragen, das politische Geschehen in der Welt auf den Kopf zu stellen ...

Kritik: Wie bereits erst kürzlich der Animationsfilm „Mr. Peabody and Sherman“ rast auch diese Komödie im Galopp durch die Weltgeschichte. Der beliebte Komiker und nun Neo-Regisseur Herngren („The Sunny Side“) realisierte auf eine bereits bekannte stoisch-skandinavische Art eine weitgehend originelle, aberwitzige Idee, nämlich eine Zeitreise durch das Geschehen des 20. Jahrhunderts. Und verändert mit der Titelfigur unfreiwillig verschiedene politische Ereignisse. Dabei hat er einen anderen schwedischen Komiker, Robert Gustafsson, engagiert, der hervorragend dank verschiedenen make-up-Masken fast alle Altersstufen mimt. Obwohl sich überaus witzige Spässe ein paar Mal wiederholen, unterhält man sich trotzdem durchgehend gut.

Fazit: Nach einer erfolgreichen schwedischen Romanvorlage von Jonas Jonasson nun die bissig-skurrile, amüsante Kinofassung.

Inside: Ausser dem deutschen Titel hat dieser Film noch zwei weitere offizielle ‚Bandwurmtitel‘, nämlich den englischen ‚The 100-Year-Old Man who climed out the Window and disappeard‘ und den schwedischen Original ‚Hundraåringen som klev ut genom fönstret och försvann‘! Mit Jonas Jonassons Erstlingswerk gelang dem 2011 gegründeten Verlag ‚carl’s books‘ ein Volltreffer. 32 Wochen lang stand der Roman auf Platz 1 der Spiegelbestsellerliste. Dann stellten sich in 35 Ländern in 20 Sprachen auch Erfolge ein! Sein zweiter Roman ‚Die Analphabetin die rechnen konnte‘ (2013) scheint nun den gleichen Weg zu gehen!

Benny Furth