Scott Pilgrim vs The World: Visuell überstilisierter, witziger Genre-Mix in Spielkonsolen-Ästhetik (Trailer und Filmkritik)

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Scott Pilgrim (Michael Cera, „Juno“) rauscht durch ein ‚Halb-Leben’ mit seiner Rockband ‚Sex Bo-bomb’ und einer Quasi-Beziehung mit der Teenagerin Knives Chau (Ellen Wong). Weder Bandmitglieder noch Freunde zeigen ihm gegenüber Respekt. Doch plötzlich ändert sich alles, als er Ramona (Mary Elisabeth Winstead „Live Free or Die Hard“) begegnet. Die Frau seiner Träume, welche plötzlich real wurde. Der einzige Haken: Ramona besitzt eine Kollektion von Ex-Freunden, welche in bester Nintendo-Manier Scott von einem Duell zum nächsten hetzen. Inmitten eines epischen Kampfes um das Herz seiner Angebetenen muss der Möchtegern-Rocker und Videogame-Freak erkennen, wer er wirklich ist.

Kritik: Sei es „Shaun of the Dead“ oder „Hot Fuzz“, Regisseur Edgar Wright kreiert überexzentrische Genre-Mischungen und „Scott Pilgrim vs. The World“ ist keine Ausnahme. Visuell überstilisiert und frenetisch zusammengeschnitten, mit tosenden Soundeffekten, hebt sich diese Action-Mär durch eine zierliche Liebesgeschichte ab, welche dank der Chemie zwischen Cera und Winstead unerwartet berührende Aspekte aufweist. Basierend auf dem gleichnamigen Underground-Comic beschreibt der Film auf Umwegen und mit viel Lärm, wie sich Anfang- und Mittzwanziger in der medialen Welt finden. Die Ästhetik der Nintendo-Konsolen und Arcade-Spiele kommt hier besonders elegant zum Tragen, und ordnet das Publikum zwei Kategorien zu: jene Generation, die mit Super Mario & Co aufgewachsen sind und jene, der diese Welt völlig fremd ist. Selbst ein ehemaliger Nintendo-User entwickelt der Film für mich eine herzerwärmende Metaebene, welche wohl auf meinen einstigen ‚Konsolenkonsums’ zurückzuführen ist. Von den drei Wright-Filmen ist „Scott Pilgrim vs The World“ das berührendste und herzerwärmendste Werk. 

Fazit: Geht einem die Logik und Kenntnis gewisser Videospiele ab, bleibt „Scott Pilgrim vs The World“ ein intelligent-rasantes, leicht repetitives Spektakel. Für all jene Comic-, Joystick- und Controller-Geschädigten ist dies die grosse Liebegeschichte zwischen Bits und Bytes, mit viel Kopf und mehr als genug Herz.

Serge Zehnder