Periferic: Realistisches rumänisches Frauendrama. Eindrücklich, mit einer brillanten Hauptdarstellerin! (Trailer und Filmkritik)

Inhalt: Zwei lange Jahre sass Matilda (Ana Ularu) unschuldig im Gefängnis. Beim Hinschied ihrer Mutter erhält sie 24 Stunden Hafturlaub. Matilda beschliesst spontan, das Land zu verlassen. Am Begräbnis ihrer Mutter konfrontiert sie ihre Familie mit ihren Fluchtplänen. Sowohl die Begegnung  mit ihrem ehemaligen, brutalen Zuhälter-Freund Paul (Mimi Branescu) und des gemeinsamen Sohnes Toma (Timotei Duma) verläuft sehr dramatisch. Trotzdem entschliesst sich die junge Frau, Toma auf die Flucht ins Ausland mitzunehmen. Doch dann entwickelt sich alles ganz anders als sie es sich vorgenommen hat ..

Kritik: Regisseur Bogdan George Apetris erster Langspielfilm ‚Periferic’ ist ein weiterer Vertreter der in der Zwischenzeit bekannt gewordenen ‚neuen rumänischen Welle‘. Die ‚Welle', sie steht für karge, simple Dialoge, sozialkritische, stringente Erzählung sowie düstere Schilderungen des rumänischen Alltags. Das Drama ist in drei Kapitel geteilt, jedes mit einer für Matilda wichtigen Konfrontation. Von Beginn weg aber vermissen wir die Hintergründe für die katastrophale Situation der Hauptprotagonistin. Überaus glaubwürdig und intensiv interpretiert Ana Ularu diese unglückselige Matilda. Sie trägt den Film fast ganz alleine und ihr Gesicht bleibt unvergesslich. 

Fazit: „Periferic“ ist eine gekonnte Studie des heutigen Rumäniens anhand eines Frauenschicksals, mit einer beeindruckenden Schauspielerin unsentimental realistisch inszeniert.

Inside: Mit vielen Auszeichnungen wurden sie an diversen Festivals bedacht, sowohl die Schauspielerin Ana Ularu wie auch Regisseur Bogdan George Apetri. Apetri wurde 1976 in Rumänien geboren und zog nach New York. Dort studierte er an der Columbia University Regie und Kamera. Ana Ularu wurde in Bukarest 1985 geboren. Mit 15 Jahren stand sie zum ersten Mal auf einer Theaterbühne. „Periferic“ ist ihr vierter Kinospielfilm.

Benny Furth