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Oh Boy

 

Oh Boy: Melancholisch-tragikomische Schilderung der Suche eines Losers nach dem Sinn des Lebens (Trailer und Filmkritik)

Inhalt: Niko (Tom Schilling) ist Ende zwanzig und hat unlängst sein Studium aufgegeben. Seitdem lebt er fast sorglos in den Tag hinein, driftet schlaflos durch die Strassen Berlins und wundert sich über die Menschen, die ihn umgeben. Neugierig beobachtet er sie bei der Bewältigung des täglichen Lebens. Bis zu dem Tag, an dem ihn seine Freundin verlässt und sein Vater ihm die finanzielle Unterstützung verweigert. Zu allem Übel wird Niko von einem selbstherrlichen Psychologen ‚emotionale Unausgeglichenheit‘ attestiert. Da konfrontiert ihn eine junge Frau, die er zufällig kennenlernt, mit seiner Vergangenheit. Wird Niko sein Leben ändern?

Kritik: Tom Schilling („Der Baader Meinhof Komplex“) als Niko ist ohne Zweifel der Hauptgrund, warum man diese tragikomische Geschichte mit grossem Interesse verfolgt. Er ist die Idealbesetzung, unterstützt von einem handverlesenen Darstellerensemble. Vor allem die beiden Herren Justus von Dohnanyi („Der grosse Kater") und Michael Gwisdek („Das Lied in mir") sind in schauspielerischer Hochform. Die Kamera von Philipp Kirsamer bringt bestechende Schwarzweissaufnahmen, die gekonnt die Grossstadt Berlin wiedergeben, ein adäquater Soundtrack untermalt stimmig die Szenerie. Das Regiedebüt von Jan Ole Gerster ist ein wunderbarer ‚kleiner’ Film von perfekten 82 Minuten Länge, im ‚Nouvelle Vague‘-Stil inszeniert. Ich warte mit Spannung auf seinen nächsten Film!

Fazit: Junges deutsches Kino, eigenwillig und erstaunlich. Überzeugend, und dies während 82 Minuten.  

Inside: Der Deutsche Jan Ole Gerster, 1978 in Hagen geboren, war früher Assistent von Wolfgang Becker („Goodbye, Lenin“) . Er hat bei „Oh Boy“ nicht nur Regie geführt, sondern auch das Drehbuch verfasst. 

Benny Furth

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Oh Boy / Tragikomödie / Regie: Jan Ole Gerster / Deutschland 2012 / mit: Tom Schilling, Marc Hosemann, Friderike Kempter, Justus von Dohnanyi, Michael Gwisdek, Katharina Schüttler u.a. / Verleih: Filmcoopi Zürich AG / 82 Minuten / Kinostart: 10. Januar 2013

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