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Great Expectations

 

Great Expectations: Epische Verfilmung eines Charles Dickens Klassikers. Liebesdrama in erlesenen Bildern (Trailer und Filmkritik)

Inhalt: Waisenkind Pip (Jeremy Irvine) lebt mit Schwester und deren Mann Joe (Jason Flemyng) in ärmlichen Verhältnissen. Eines Tages trifft Pip auf den flüchtigen Verbrecher Magwitch (Ralph Fiennes) und versorgt ihn mit Nahrung. Kurz nach der Verhaftung von Magwitch wird Pip von der exzentrischen Miss Havisham (Helene Bonham Carter) engagiert, um Tochter Estella (Holliday Grainger) Gesellschaft zu leisten. Die Begegnung mit Magwitch gerät in Vergessenheit. Jahre später erhält Pip durch einen anonymen Gönner die Möglichkeit, ein Leben als Gentleman in der Londoner Society zu führen. Dort trifft er wieder auf Estella. Und er erfährt, wem er Aufstieg und Reichtum zu verdanken hat…

Kritik: Unzählige Male schon wurde „Great Expectations“ (Grosse Erwartungen) verfilmt, Charles Dickens weltberühmter Roman aus dem Jahre 1860, mehrheitlich als TV-Mehrteiler oder Mini-Serie (z.B. mit Anthony Hopkins und Jean Simmons 1991 / 1999 mit Charlotte Rampling). Der britische Regisseur Mike Newell („Prince of Persia“) hat nun mit seiner Version versucht, den komplexen Handlungsabläufen und der Dickens’chen szenischen Erzählstruktur gerecht zu werden. Einmal mehr zeigt sich, dass ‚abgefilmte‘ Literatur auf der Leinwand nicht funktioniert, erst recht nicht wenn man einen 300Seiten-Roman in zwei Filmstunden packt. Die Dialoge wirken gestelzt, die Entwicklung der Geschichte langatmig und verzettelt, die Entwirrung respektive Auflösung hastig in den letzten 30 Minuten in Szene gesetzt. Zudem wären die Darsteller in einer Emily Jane Brontë-Verfilmung besser aufgehoben gewesen, insbesondere Jeremy Irvine („War Horse“) ist eine Fehlbesetzung. Es fehlen die Elemente, die einen Dickens Roman auszeichnen: das psychologische Feingefühl, die Empathie, eine nachvollziehbare Sozialkritik. Die grossen Erwartungen, die unsereins in diese filmische Adaption gesetzt hat, wurden mit „Great Expectations“ nicht erfüllt. Wer nicht viel erwartet, kann während 128 Minuten schöne Bilder und eine detailgetreue Nachbildung der englischen viktorianischen Gesellschaft geniessen.

Fazit: Papierene, etwas blutleere Adaption eines Charles Dickens Romans. Gepflegtes Kino für Fans mit historisch-literarischen Präferenzen.

Isabella Fischer

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Great Expectations / Drama / UK 2012 / Regie: Mike Newell / mit Helena Bonham Carter, Ralph Fiennes, Jeremy Irvine u.a. / Verleih: Pathé Films AG / 128 Minuten / Kinostart: 27. Dezember 2012

Eure Kommentare

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franz 16.12.2012 22:16
Ich habe diesen Streifen im Lunchkino gesehen (Le Paris, Zürich). Meine Meinung: Schön langweilig, oder besser langweilig schön! Und die sonst perfekte Bonham mimt und ist aufgemacht wie in einem Horrorfilm, ähnlich der Mutterfigur in Michael Steiners misslungenem Massaker. War enttäuscht :-(