Logan Lucky: Oscar-Regie-Gewinner Steven Soderberghs gelungene Rückkehr auf die grosse Leinwand (Trailer und Filmkritik)

Inhalt: Der einstige Footballstar Jimmy Logan (Channing Tatum) wird von seiner Arbeit auf der Baustelle entlassen, weil seine Knieverletzung ein Versicherungsrisiko darstellt. Von seiner Ex-Frau Bobbi Jo (Katie Holmes) als Versager hingestellt, beschliesst Jimmy mit seinem Bruder Clyde (Adam Driver), seiner Schwester Mellie (Riley Keough) und dem Explosionsexperten Joe Bang (Daniel Craig) eine Rennsportveranstaltung zu plündern. Dass dafür Joe teilzeitlich aus dem Gefängnis ausbrechen muss, ist nur eines der Probleme...

Kritik: Obwohl Steven Soderbergh vor ein paar Jahren dem Film den Rücken gekehrt hat, und zwischenzeitlich mit einer Fernsehserie und Bühnenaufführungen beschäftigt war, ist „Logan Lucky“ eine willkommene Rückkehr des eigenwilligen Filmemachers. Pendelte Soderbergh seit Ende neunziger Jahre zwischen Kunst und Kommerz, war es insbesondere die harzige Finanzierung seiner Liberace-Biografie „Liberace - Behind the Candelabra“ (2013), die ihn vom Spielfilmterrain entfremdete. Sein neuster Streich ist kein ergreifendes Drama von materieller Dekadenz und sexueller Hörigkeit, aber ein gelungener Eintrag in Soderberghs Liste von leichtfüssigen Gaunerkomödien. Channing Tatum, Daniel Craig, Adam Driver und Riley Keough sind in bester Spiellaune und man spürt die Freude, welche Soderbergh bei dem Projekt hatte. „Logan Lucky“ ist nicht tiefgründig, dafür aber bezüglich Unterhaltungswert auf konstant hohem Level. Einzig in der letzten halben Stunde gerät der Erzählfluss etwas ins Stocken. Dank cleverem und kurzweiligen Drehbuch Drehbuch von Rebecca Blunt und Soderberghs routinierter Handschrift bleibt das Kinovergnügen jedoch ungeschmälert.

Fazit: Nach vier Jahren kehrt Soderbergh mit einem temporeichen und unterhaltsamen Kinofilm zurück. Ganz Ocean11-like höchst unterhaltsam und sehr süffisant inszeniert.

Serge Zehnder