Les Herbes Folles: Fantasievoll-fantastische Liebeskomödie von Altmeister Alain Resnais (Trailer und Kritik)

Als der pensionierte Georges Palet (André Dussolier) in einer Parkgarage eine rote Brieftasche mit Initialen MM findet, hebt er gedanklich ab. Denn das darin enthaltene Pilotenbrevet mit dem Bild einer rothaarigen Frau beflügelt seine Fantasie. Für Palet ist diese Marguerite Muir (Sabine Azéma) eine Heldin der Lüfte. Georges sehnt sich danach, ihr persönlich die Brieftasche zurückzugeben und sie näher kennen zu lernen. Doch die Zahnärztin Marguerite will nichts wissen von Georges, und so nimmt eine skurrile Stalking-Geschichte ihren Lauf...

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Kritik: „Nicht der Handlungsablauf zählt, entscheidend sind die Empfindungen und Reflexionen der Beteiligten" sagte Alain Resnais zu seinem Film „Muriel ou le temps d'un retour", den er 1962 drehte. Diese Aussage trifft auch für „Les Herbes Folles" zu. Die "verrückten Kräuter", die wachsen, wo sie nicht sollten, sind Metaphern für die Fantasien der beiden Hauptfiguren Georges und Marguerite. Menschen jeglichen Alters träumen: von der grossen Liebe, vom Reichtum, der grossen Karriere, oder fliegen zu können. Sowohl Sabine Azéma (Marguerite) als auch André Dussolier (Georges) haben bereits verschiedene Filme mit Alain Resnais gedreht. Beide verkörpern auf ideale Weise Personen, die Wirklichkeit und Traum nicht mehr richtig voneinander unterscheiden können. Ihr Spielwitz, gepaart mit dem immer noch sprudelnden Einfallsreichtum des Regisseurs - als Vorlage diente ihm der Bestseller „L'Incident" von Christian Gailly - bietet ein entspanntes Kinovergnügen.

Fazit: Wie es bereits François Mitterrand vorlebte, sind scheinbar Dreiecksverhältnisse in Frankreich problemlos möglich. Wie es dazu kommen kann, illustriert „Les herbes folles" humorvoll und skurril!

Juliana Schwager-Jebbink