Daniel Schmid - Le chat qui pense: Gekonnte, sensible Annäherung an einen grossen Schweizer Filmregisseur (Trailer und Kritik)
August 2006. Der gefeierte Schweizer Filmemacher Daniel Schmid schliesst seine Augen für immer. In einem Hotel der ‘Belle Epoque' im Bündnerischen Flims in den 1940-er Jahren aufgewachsen, erlag Daniel Schmid bereits als Kind seiner grossen Vorstellungskraft. Beflügelt von phantastischen Geschichten, die seine Grossmutter erzählte, machte er die Hotelhalle zur Bühne und die Gäste aus aller Welt zu seinen Protagonisten. So wurde der Bündner Daniel Schmid zunehmend zum leidenschaftlichen Geschichtenerzähler. Dies blieb er Zeit seines Lebens.
Kritik: Daniel Schmid steckt mitten in den Dreharbeiten für seinen Film "Portovero" (der leider nur ein Fragment geblieben ist). Gleichzeitig vereinbart er mit Pascal Hofmann und Benny Jaberg, nach Fertigstellung von „Portovero" einen Dokumentarfilm über sein Werk und sein Leben zu realisieren. Nach seinem unerwartet plötzlichen Tod haben Hofmann und Jaberg die Idee wieder aufgenommen - "Le chat qui pense" ist das feinfühlige Resultat. Dabei konnten sie auf eine grosse Fülle von Dokumenten zurückgreifen. „Le chat qui pense" ist eine gelungene Mischung aus selbst selbstgedrehtem Material, unveröffentlichten Archivaufnahmen, zahlreichen Ausschnitten aus den unvergesslichen Filmen von Daniel Schmid, sowie Interviews mit Freunden, Mitarbeitern und Musen. Erinnerungen, die faszinieren.
Fazit: Nicht nur ein Biopic über Daniel Schmid, sondern auch eines mit Daniel Schmid. Und zugleich auch eine gelungene Liebeserklärung an das Kino. Dreiundachtzig Minuten kunstvoll gemixte Collage als sensible Annäherung an einen grossen, aussergewöhnlichen Schweizer Filmregisseur.
Hommage Daniel Schmid: Im Arthouse Movie, Zürich, eine ausgewählte Matinée-Reihe. Am 11.4. "Beresina", 18.4. "The Written Face" und 25.4. "Il Bacio di Tosca".
Benny Furth
Daniel Schmid ? Le chat qui pense / Biopic, Dokumentarfilm / Regie: Pascal Hofmann, Benny Jaberg / Schweiz 2010 / mit: Renato Berta, Ingrid Caven, Bulle Ogier, Werner Schroeter u.a. / Verleih: Columbus Film AG / 83 Minuten / Kinostart 8. April 2010