Le Week-End: Melancholisch-charmante, realistisch umgesetzte Komödie über die Schwierigkeiten einer langjährigen Beziehung (Trailer und Filmkritik)

Inhalt: Die beiden Mittfünfziger, Matheprofessor Nick und Biolehrerin Meg Burrows (Jim Broadbent, Lindsay Duncan) wollten eigentlich ihre Ehe neu beleben. Aber das dafür vorgesehene Wochenende in Paris beginnt mit einer mittleren Katastrophe. Denn Nick hat ausgerechnet das Hotel gebucht, in dem die Beiden vor dreissig Jahren ihre unvergesslichen Flitterwochen verbrachten. Das alte Haus versprüht aber nicht mehr den Charme von damals, als sie noch frisch und jung  verliebt waren. Enttäuscht entschliesst sich Meg, in eines der teuersten Hotels der Stadt einzuchecken. Bei französischer Gourmet-Küche und Champagner versuchen Nick und Meg, an ihre ‚alte‘ Liebe anzuknüpfen. Doch alle Bemühungen enden in mühseligen und unnötigen Diskussionen. Doch dann kreuzt Nicks ehemaliger Studienkollege Morgan (Jeff Goldblum) ihre Wege. Dieser führt ein erfolgreiches Leben in der High Society der Seine-Stadt. Das Wochenende gerät plötzlich total aus den Fugen ...

Kritik: Gottseidank erlag Regisseur Roger Mitchell (’Notting Hill’) nicht der Versuchung des plakativen, skurrilen Humors voller Rührseligkeiten und der normalerweise gerne benutzten Klischees in diesem Genre. Ein pointiertes Drehbuch von Romancier Hanif Kureishi und die beiden Hauptdarsteller Jim Broadbent („Filth“) und Lindsay Duncan („Laconia“) verleihen den Figuren grösste Glaubwürdigkeit. So bravourös gespielt, dass man ihnen ab der ersten Minute abnimmt, dass Meg und Nick trotz ihrer eingeschlafenen Beziehung noch starke Gefühle füreinander hegen.

Fazit: Verschmitzt-amüsante, typisch englische Komödie mit gekonnt eingebrachtem Tiefsinn und einem wunderbaren Hauptdarstellerpaar.

Benny Furth