La princesse de Montpensier: Überlanges, in jeder Beziehung wenig überzeugendes Historien- und Kostüm- Drama (Trailer und Filmkritik)
Inhalt: Im von Glaubenskriegen zerrütteten Frankreich des 16. Jahrhunderts wird die junge und schöne Aristrokratin Marie de Mézieres ( Mélanie Thierry) unfreiwillig Objekt männlicher Begierden und Spielball der rauhen Machtpolitik. Zwar liebt sie Henri de Guise (Gaspard Ulliel), doch ihr Vater will sie aus strategischen Gründen mit Prinz Philippe von Montpensier (Grégoire Leprince-Ringuet) verheiraten. Widerwillig lässt sie sich auf die standesgemässe Heirat ein. Kurz darauf zieht der Prinz in den Krieg. Währenddessen erliegt ein protestantischer Lehrer, der Comte de Chabannes (Lambert Wilson), heimlich ihren Reizen. Von Einsamkeit geplagt, ist Marie jedoch in Gedanken immer noch bei Henri de Guise. Als ihr Gatte Philippe dies bemerkt, entbrennt ein gnadenloser Kampf um die Prinzessin ...
Kritik: Schon einmal hat Bertrand Tavernier einen Kostümfilm inszeniert, aber um einiges prächtiger als “La princesse de Montpensier”, nämlich “La fille de d’Artagnan” 1994. Das Liebesgeplänkel einer jungen Adeligen mit vier Männern, von der wunderschönen Mélanie Thierry ("L’autre Dumas”) dargestellt, involviert den Kinobesucher nicht wirklich. Immerhin und wenigstens dies mit Recht, hat der Film einen ‘César’ für ‘beste Kostüme’ erhalten.
Fazit: Eine ‘Kostümfilm-Schnulze’ mit unglaubwürdiger Story und schwachen schauspielerischen Interpretationen. Wären da nicht die eindrücklich gekonnt inszenierten und gefilmten Kriegs- und Kampfsequenzen, würde man in diesem überlangen, historisch nicht verbürgtem ‘Geschichts-Schinken’ sanft einschlafen.
Benny Furth
La princesse de Montpensier / Geschichts- und Kostümdrama / Regie: Bertrand Tavernier / Frankreich 2010 / mit: Mélanie Thierry, Lambert Wilson, Gaspard Ulliel, Raphael Personnaz u.a. / Verleih: Frenetic Films AG / 139 Minuten / Kinostart 14. Juli 2011