Holidays by the Sea: Kinogroteske mit schwarzem Sommerhumor, visuell originell und superspassig! (Trailer und Filmkritik)
Inhalt: Sommer in Frankreich bedeutet – raus ans Meer. Ein Mann (Jacques Gamblin, „Bellamy“) lässt gerne am Strand seinen bunten Drachen fliegen. Doch der Drache entgleitet ihm, entführt die Halskette einer Frau (Maria de Medeiros, „Henry & June“) und begibt sich auf eine abenteuerliche Reise, unter anderem durch ein Nudistencamp. Währenddessen finden in einem nahen Hotel wilde erotische Spiele der bizzaren Art statt. Mit fatalem Ausgang. Zwei schräge Hobbygolfer (Vincent Martin, Gustaave Kervern) treiben ihr Unwesen auf dem Golfplatz und schlagen ihre Bälle überallhin, nur nicht zum Ziel. Weitere lustige Begebenheiten werden von Witwen, Punkerinnen, Waisen und einem wohlbeleibten Liebespärchen beobachtet ...
Kritik/Fazit: Schon Jacques Tati pflegte schwarzen Humor in dialogfreien Komödien zu zelebrieren. Als bestes Beispiel mit seinem Monsieur Hulot (1953). Der bekannte französische Zeichner, Autor und Regisseur Pascal Rabaté setzt mit dieser ‚sprachlosen‘ Comédie diese Tradition fort. Dem Zeitgeist entsprechend aber sehr viel frecher und erotischer. Visuell einfallsreiche Episoden, darunter einige nicht ganz gelungene. Für den unvorbereiteten Kinobesucher mag diese unkonventionelle Sommergroteske ein wenig sperrig daher kommen. Für Cinéphile aber ist das nostalgisch spassige Lichtspiel, das auch hintergründige Sozialkritik miteinbezieht, während 77 Minuten äusserst kurzweilig.
Benny Furth
Holidays by the Sea (Originaltitel „Ni à vendre ni à louer“) / Sommergroteske / Regie: Pascal Rabaté / Frankreich 2011 / mit: Jacques Gamblin, Maria de Medeiros, François Damiens, Dominique Pinon, Vincent Martin u.a. / Verleih: Arthouse Commercio Movie AG / 77 Minuten / Kinostart: 12. Juli 2012