Grace of Monaco: Schmonzette in schönen Bildern und mit einer in Schönheit erstarrten Kidman(Trailer und Filmkritik)

Inhalt: Monaco 1961. Der französische Präsident Charles De Gaulle versucht mit allen Mitteln das Fürstentum von Monaco zu annektieren. Fürstin Grace (Nicole Kidman), die sich trotz ihrer bereits sechsjährigen Ehe mit Rainier III (Tim Roth) noch nicht mit ihrer Rolle im Palast abgefunden hat, erhält zur gleichen Zeit ein Rollenangebot von Sir Alfred Hitchcock - eine grosse Versuchung für den ehemaligen Hollywoodstar. Als der Konflikt mit Frankreich eskaliert, entscheidet sich Grace gegen Hollywood und nimmt die ihr zugedachte Rolle als Fürstin Gracia Patricia schweren Herzens an. Mit einer List gelingt es ihr, dem französischen Präsidenten eine empfindliche Niederlage zuzufügen und wird so zur geliebten Ikone einer ganzen Generation ...

Kritik: Als hätte die Schweizer Zeitschrift ‚Glückspost‘ für einmal mit bewegten Bildern eine glücklich machende Herz-Schmerz-Story aufbereitet. „Grace of Monaco“ beginnt verheissungsvoll mit nostalgischer Behind-the-Scene-Filmatmosphäre, üppigem Dekor, exquisiten Kostümen und einer bis auf jedes einzelne Augenbrauenhaar perfekt hergerichteten Nicole Kidman als monegassische Prinzessin. So weit so schön. Doch alsbald beschleicht einen das untrügliche Gefühl, dass die allzu kritischen Töne zu Beginn des Filmes (Fürst Rainier III untersagte Grace die Fortsetzung ihrer Schauspielkarriere) mit versöhnlichen Fürstenpalais-Klängen und einem pathetischen Finale (hat Grace diese Rede tatsächlich gehalten?) übertönt werden sollen. „Grace of Monaco“ scheitert zwangsläufig auch am Anspruch Kidmans, so elegant, so unnahbar, so ätherisch schön zu sein wie ‚unsere‘ Fürstin Grazia Patrizia von Monaco. Trotz superkritischem meinkino-Blick erhält Olivier Dahans Version eine 3 Kamera-Wertung. Denn ich würde „Grace of Monaco“ meiner Oma, meiner Mutter oder meiner netten Nachbarin empfehlen.

Fazit: Nicht mehr als ein schöner Film für einen entspannten, schönen Kinoabend. Für Nostalgiker, Kidman-AnbeterInnen und Glückspostillen-Leser.

Isabella Fischer