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Das bessere Leben ist anderswo

 

Das bessere Leben ist anderswo: Feinfühliger Dokfilm über Sehnsüchte und (unerfüllte) Träume (Trailer und Filmkritik)

Inhalt: Bosnien, Kuba, Schweiz. Drei Menschen, die ihr Leben ändern, ihre Träume verwirklichen möchten: Der Schafhirte Enver, der alleine in der Berglandschaft bei Sarajewo lebt; der Psychiater und Hardrock-Fan Emilio, der in Havanna arbeitet; die allein erziehende Mutter und Krankenschwester Andrea, die sich schon immer danach sehnte, die Schweiz zu verlassen.

Kritik: In der Ruhe liegt die Kraft. Auf den Prozess des dokumentarischen Erzählens bezogen bedeutet dies unter anderem: Technik, Schnitt und Effekte ordnen sich dem Thema  unter. Der Schweizer Regisseur Rolando Colla, der schon mit „Giochi d’estate“ gezeigt hat, dass er das Handwerk des Geschichtenerzählens beherrscht, hat sich für „Das bessere Leben ist anderswo“ zehn Jahre Zeit genommen. Eine beträchtliche Zeitspanne, die der Schweizer Filmemacher mit italienischen Wurzeln zu nutzen wusste. Geht es doch darum, nicht nur das Vertrauen der Porträtierten zu gewinnen, sondern quasi an ihrer Seite während zehn Jahren sowohl emotionale wie strukturelle Veränderungen in deren Leben einzufangen. Aus vormals 200 Stunden Filmmaterial und acht Mitwirkende reduzierte Colla diese Sinnsuche auf 90 Minuten und drei Protagonisten. Das Faszinierende dabei: das bessere Leben besteht nicht aus ‚wie-werde-ich-Superstar-oder-Millionär-Träumen. Es ist die Sehnsucht nach bescheidenen Veränderungen in ‚schlichten‘ Lebensentwürfen. Wer bereit und sensibel genug ist, sich auf diese unaufgeregte Reise zu begeben, wird Momente der Demut und Trauer erfahren. Wer glaubt, dies nicht ertragen zu können, sollte es trotzdem versuchen.       

Fazit: Ist es der Zufall, der über mein Leben entscheidet? Oder das Schicksal? Ein leiser, höchst intensiver Dokfilm über die essentiellen und universell gültigen Fragen eines angestrebten, erfüllten Seins. 

Isabella Fischer  

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Das bessere Leben ist anderswo / Dokumentarfilm / Schweiz 2012 / Regie: Rolando Colla / Verleih: Filmcoopi Zürich / 90 Minuten / Kinostart: 31. Januar 2013

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