Un sac de billes (Ein Sack voll Murmeln): Bestselleradaption einer wahren Geschichte, hervorragend gespielt und bewegend umgesetzt (Trailer und Filmkritik)

Inhalt: Paris 1941. Weil es in der besetzten französischen Hauptstadt zu gefährlich geworden ist, plant die jüdische Familie Joffo die Flucht nach Südfrankreich, das noch nicht in deutscher Hand ist. Eine gemeinsame Reise wäre viel zu auffällig, daher schicken die Eltern den zehnjährigen Joseph und seinen zwei Jahre älteren Bruder Maurice allein auf den Weg. Ein gefährliches Abenteuer erwartet die Jungen ...

Kritik: Auf wunderbar altmodische und höchst feinfühlig erzählte Weise bringt der Francokanadier  Christian Duguay die wahre Geschichte dieser beiden mutigen Jungen auf die grosse Leinwand. Aus der Sicht des kleinen Joseph erleben wir die spannende Flucht vor den Nazis, mit den beiden jungen Darstellern Dorian Le Clech und Batyste Fleurial, deren Schauspielerei begeistert und fasziniert. Hervorragend auch die Besetzung der Eltern-Rollen mit Elsa Zylberstein (‚Un + Une‘, 2015) und Patrick Bruel (‚Forever Young‘, 2013). Ein eindringlicher und schöner Film, perfekt gestaltet von Neo-Filmregisseur Duguay und Kameramann Christophe Graillot.

Fazit: Wunderbar umgesetztes, historisches Familiendrama aus dem zweiten Weltkrieg. Überaus sehenswert sowohl für junge wie auch erwachsene Kinoliebhaber! 

Inside: Den Roman mit dem gleichen Titel brachte Joseph Joffo (Jahrgang 1931) im Jahre 1971 zu Blatte und erschien dann 1973 im Buchhandel. In „Un sac de billes“ verarbeitet Joffo vor allem Erinnerungen an seine eigene Kindheit. Das Buch wurde zum Bestseller, in 18 Sprachen übersetzt und bereits 1975 das erste Mal vom französischen Regisseur Jacques Doillon („Ponette“, 1996) fürs Kino verfilmt. In der Hauptrolle Richard Constantini.

Benny Furth