The Square: Grandiose Gesellschaftssatire, bissig und entlarvend! (Trailer und Filmkritik)
Inhalt: Christian (Claes Bang) ist Kurator eines Museums in Stockholm. Als ihm auf der Strasse das Portemonnaie gestohlen wird, versucht er mit einer Flyer-Aktion, den Dieb zu provozieren. Mit dieser Aktion zieht er die Wut der Anwohner auf sich, was ihn aus seiner selbstgerechten Kunstblase ins richtige Leben katapultiert ...
Kritik: Der Gewinnerfilm von Cannes besticht durch eine bittere Satire über die Kunstwelt, die soziale Ungerechtigkeit und Weltfremdheit, die sich in der abgehobenen Kulturwelt sichtbar macht. Über zweieinhalb Stunden ist es Ruben Östlund gelungen, die Realität mit der Überzeichnung moderner Kunst zu verbinden. Die Selbstgerechtigkeit der modernen Art-Scene enthüllt sich dabei als hermetisch abgeschlossene Moralinstanz, die letztlich jedoch keinen Bezug zum Alltag hat. Claes Bang besticht hierbei in seiner Rolle als selbstverliebter Kurator, der sich mit seinen verschrobenen Prioritäten zusehends ins Abseits manövriert. „The Square“ ist ein intelligentes und brandaktuelles Portrait über die Herausforderungen einer offenen Gesellschaft und ihrer individuellen Grenzen.
Fazit: Eine Komödie, bei der einem das Lachen im Hals stecken bleibt. Schamlos, mutig und bis zur letzten Sekunde real.
Serge Zehnder
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The Square / Gesellschaftssatire / SE, DK, F, D 2017 / Regie: Ruben Östlund / Mit: Claes Bang, Elisabeth Moss, Dominic West, Terry Notary u.a. / Verleih: Xenix Distribution / 145 Minuten / Kinostart 26. Oktober 2017