Still Life: Verschmitzt-realistische, berührende Tragikomödie (Trailer und Filmkritik)
Inhalt: John May (Eddie Marsan) ist ein höchst korrekter Mann. Für seinen Beamten-Job als Bestatter bei der Londoner Sozialbehörde braucht er einige detektivische Fähigkeiten. Denn bei jedem Verstorbenen muss er die Hinterbliebenen ausfindig machen. Da diese aber, wenn sie überhaupt noch leben, meistens keinen Finger rühren wollen, kümmert May sich um alles, um seinen ‚Klienten‘ einen würdigen Abschied zu bereiten. May verliert dann aber eines Tages plötzlich wegen Rationalisierungsmassnahmen seine Stelle, und kann (darf) ein letztes Mal sein Können beweisen. Und so erfährt er eine ziemlich traurige Tatsache ...
Kritik: Eine tragikomische Story, die sich aber genauso in der Realität hätte abspielen können. Mit einem Hauptdarsteller, der mich sehr an Buster Keaton erinnert. Denn sowohl Keaton wie auch dieser Bestatter lachen nicht ein einziges Mal. Er heisst Eddie Marsan („Happy - Go - Lucky“) und ist in seiner Rolle sowohl liebens-wie auch bedauernswert. Seine verschrobene Figur füllt Marsan bewundernswert perfekt aus. Regisseur Pasolini (nicht verwandt mit Pier Paolo) arbeitete bei diversen Filmen erfolgreich als Produzent („The Full Monty“). 2008 realisierte er dann seinen ersten Film für die grosse Leinwand, „Machan“/’Spiel der Träume‘, eine äusserst liebenswürdige Realsatire, die leider beim Publikum keinen Anklang fand. „Still Life“ sollte das nicht passieren, denn diese kleine, aber feine Dramödie ist ein wirklich sehenswerter Kinofilm.
Fazit: Wunderbare, unsentimentale und realitätsnahe Tragikomödie über Einsamkeit und menschliche Wärme. Benny Furth
Still Life / Dramödie / Grossbritannien, Italien 2013 / Regie und Buch: Umberto Pasolini. Mit: Eddie Marsan, Joanne Froggatt, Karen Drury, Andrew Buchan u.a. / Verleih: Filmcoopi Zürich AG / 87 Minuten / Kinostart: 3. April 2014