In a better World: Zeitloses, eindrucksvolles Familiendrama von grosser Intensität. Mit Oscar ausgezeichnet (Trailer und Filmkritik)

Inhalt: Der Arzt und Familienvater Anton (Mikael Persbrandt) lebt in zwei Welten: Mehrere Monate im Jahr reist er in ein afrikanisches Flüchtlingscamp und rettet Menschenleben. Zuhause muss er sich als engagierter Vater und Ehemann den Herausforderungen des Familienalltages stellen. In seiner Ehe mit der Ärztin Marianne (Trine Dyrholm) kriselt es und sein introvertierter Sohn Elias (Markus Rygaard) treibt sich auffallend oft mit dem selbstbewussten und wehrhaften Schulkameraden Christian (William Johnk Nielsen) herum. Bis eines Tages die Freundschaft der beiden Knaben eine lebensgefährliche Wendung nimmt. Anton muss sich der Frage stellen, wie stark sein Glauben an Gerechtigkeit ist. Und ob er um jeden Preis seine Haltung bewahren muss…

Kritik: Sie hat das grosse Gespür für die feinsten Nuancen zwischenmenschlicher Existenz. Die 1960 in Dänemark geborene Regisseurin Susanne Bier hat unter anderem bereits mit „Open Hearts“, „Brothers“ und „After the Wedding“ bewiesen, dass sie sowohl Kritiker, Oscar- und Golden Globe-Jury wie auch das grosse Publikum zu begeistern vermag. Auch ihr neuster Film handelt wieder von Liebe, Ängsten und seelischen Verwundbarkeiten. Dabei konzentriert sich Bier nicht nur auf die schicksalhafte Freundschaft zwischen den beiden Jungen Elias und Christian, sondern fokussiert auch auf die emotionale Befindlichkeit der Eltern. Zu Recht hat dieses subtile Drama heuer den Oscar in der Kategorie „Bester ausländischer Film“ erhalten.       

Fazit: Ein Familiendrama, das unter die Haut geht. Moralisch, aber nie moralisierend. Einfühlsam, aber nie pathetisch. Dank den hervorragenden Schauspielern verzeiht man die Überlänge und das allzu versöhnliche Finale. Für alle Kinogänger, die mehr an zwischenmenschlichen Tönen interessiert sind, als an knalligen Hochglanz-Familiendramen.

Isabella Fischer