Biutiful: Beeindruckendes, erschütterndes Drama, mit einem grossartigen Javier Bardem! (Trailer und Filmkritik)
Inhalt: Zusammen mit dem chinesischen Menschenhändler Hai (Taisheng Cheng) beliefert Uxbal die illegalen Strassenhändler von Barcelona mit Handtaschen und gebrannten CDs. Daneben kümmert er sich hingebungsvoll um seine beiden Kinder und versucht, die Liebe seiner Frau Marambra zurückzugewinnen. Doch die Tage von Uxbal (Javier Bardem) sind gezählt. Wie ein Wanderer bewegt sich Uxbal zwischen den Welten am Rande eines modernen, unbekannten Barcelonas, auf der Suche nach Versöhnung mit seiner Frau Marambra, seinen Kindern und doch letztendlich mit sich selbst.
Kritik: Faszinierten die bisherigen Werke von Regisseur Alejandro González Iñárritu („Amores Perros“, „21 Grams“, „Babel“) vor allem auf einer eher intellektuellen denn emotionalen Ebene, so trifft sein neuster Film „Biutiful“ mitten ins Herz. Man mag dem Film vorwerfen, er sei lediglich eine triste Sezierung der ‚bösen Welt’. Doch damit würde man allen Werken Iñárritus nicht gerecht, denn diese bejahen Optimismus und den Glauben an das Gute. Iñárritu verknüpft eine globale Welt nicht über mehrere Kontinente wie in „Babel“, sondern über ein paar Strassenblocks in Barcelona. Javier Bardem, in Cannes als bester Schauspieler ausgezeichnet, liefert seine bisher beste Leistung ab. Zwischen Gut und Böse, Hass und Liebe pendelnd lebt Uxbal in dieser Zwischenwelt, in der das Menschsein alles abverlangt. Dass Bardem zu den grössten zeitgenössischen Schauspielern gehört, steht mit „Biutiful“ nun offiziell fest.
Fazit: Schwer vorstellbar, an welche Grenzen Menschen stossen, und in welchem Elend sie selbst auf den Strassen Europas zwischen Illegalität und Hoffnung darben. Regisseur Iñarritu ist sich wohl bewusst, dass der Menschenhandel mittlerweile profitabler ist als das Drogengeschäft. Der Spanier inszenierte einmal mehr einen Film ohne falsches Pathos und voller Liebe – und somit einen der besten des Jahres 2010.
Serge Zehnder
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