Fruitvale Station: Aufwühlendes Erstlingswerk über rassistische Polizeigewalt in den USA, meisterhaft umgesetzt! (Trailer und Filmkritik)

Inhalt: Als der 22jährige Oscar Grant (Michael B.Jordan) am Morgen des 31. Dezember 2008 aufwacht, spürt er, dass etwas in der Luft liegt. Ohne genau zu wissen, was es ist, nutzt er die Gelegenheit, um endlich seine guten Vorsätze in die Tat umzusetzen: als Vater, Partner und Sohn ein besserer Mensch zu werden und sich um seine vierjährige Tochter (Ariana Neal) zu kümmern, die ihn trotz seinem zweijährigen Gefängnisaufenthalt immer noch vergöttert. Aber soweit kommt es nicht. Nach einer fröhlichen Silvesternacht in San Francisco gerät er auf seinem Heimweg im Zug in einen Streit. Vollkommen unerwartet wird er von einem weissen Polizisten gestellt ... in der U-Bahn-Station Fruitvale ...

Kritik: „Fruitvale Station“ beruht auf einer wahren, unglaublichen Begebenheit. Es sind die letzten 24 Stunden des 22jährigen Oscar Grant, der am Silvester 2008 von einem Polizisten fatalerweise tödlich verletzt wurde. Obwohl man das Ende dieses tragischen Geschehens von Anfang an kennt (man sieht die Tat von damals mittels Handyaufnahmen), sind die vom Regisseur in seinem Debütfilm im dokumentarischen Stil inszenierten letzten Stunden Oscars (bewundernswerte Darstellung von M. B. Jordan, „The Wire“) trotzdem spannend.

Fazit: Erschütternde Chronik eines angekündigten Todes. Subtil spannendes, mitfühlend dramatisches Kino. Nicht durchgehend stringent, jedoch unglaublich berührendes und stimmiges Drama mit überzeugenden Schauspielern.

Inside: Der 28jährige Regisseur Ryan Coogler steht erst seit rund fünf Jahren hinter der Kamera. „Fruitvale Station“ ist sein erster Langfilm, denn zuvor realisierte er lediglich einen Studentenkurzfilm mit dem Titel „Fig“. Coogler wurde bereits mit verschiedenen ‚Awards‘ ausgezeichnet. Seinen Masterabschluss im Fach ‚Film and Television Production‘ hat er 2011 an der ‚University of Southern California‘ gemacht.

Benny Furth