The Other Side Of Hope: Berührend, sympathisch, humorvoll. Aki Kaurismäkis neues Meisterwerk (Trailer und Filmkritik) Inhalt: Khaled (Sherwan Haji) gelangt als blinder Passagier nach Helsinki. Der junge Syrer beantragt Asyl, ohne grosse Erwartungen an seine Zukunft. Der Finne Wikström (Sakari Kuosmane) handelt mit Männerhemden. Eines Tages verlässt er seine Frau, gibt seinen Job auf und kauft ein heruntergekommenes Restaurant in einer abgelegenen Gasse der Hauptstadt. Als die finnischen Behörden Khaled in seine Heimat zurückschicken wollen, beschliesst dieser, illegal im Land zu bleiben, wo ihn Wikström im Hof seines Lokals findet. Er stellt in der Folge Khaled als Putzkraft und Tellerwäscher ein ... Kritik: Den zweiten Film der geplanten Hafenstadt-Trilogie nach "Le Havre" (2011) inszeniert Regisseur Aki Kaurismäki als ‚Flüchtlingskomödie‘, in gewohnt wortkarg-stoischem Stil, jedoch überraschend unterhaltsam. Und wieder ist die Story gekonnt eingebettet in die aktuelle politisch-soziale Realität. Dabei scheut es der finnische Regisseur/Drehbuchautor Kaurismäki nicht, mit entlarvendem Humor Kritik an bürokratischen Gepflogenheiten seiner Landsleute zu üben. Dies zum Teil slapstickartig, absurd, aber auch dramatisch ernst. Trotz ernsthafter Thematik ist „Die andere Seite der Hoffnung“ (so der deutsche Verleihtitel) ein optimistischer must-see-Arthouse-Film!
Fazit: Ein kleines Meisterstück. Eine überaus berührende Geschichte mit Kaurismäkis gewohnt umwerfenden, lakonischen Humor inszeniert.
Inside: Aki Kaurismäki wurde 1957 in Finnland geboren, war lange Zeit Filmkritiker und bemerkt zu seinem neusten Werk (Quelle: Verleihdokumentation): "Mit diesem Film möchte ich, soweit das möglich ist, die europäische Blickweise aufbrechen, in Flüchtlingen entweder bedauernswerte Opfer oder anmassende Wirtschaftsemigranten zu sehen, die in unsere Gesellschaften eindringen“.
Benny Furth
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