The Future: Ironisch-humorvolle Filmgroteske über Lebensfragen, von und mit Multitalent Miranda July! (Trailer und Filmkritik)
Inhalt: Sophie (Miranda July) und Jason (Hamish Linklater) sind ein Paar um die 30, und auf dem besten Weg, sich auseinander zu leben. Sie wohnen in einem kleinen Appartement in Los Angeles, hassen beide ihre Jobs, verbummeln ihre Zeit im Internet und scheitern an ihren Ängsten. Um der Tristesse des Alltags zu entkommen und ihrem Leben einen neuen Sinn zu geben, wollen sie in einem Monat den verletzten Kater ‘PawPaw’ adoptieren. Erschrocken über die damit verbundene Verantwortung und den Verlust ihrer Freiheit, treffen Sophie und Jason eine Reihe von Entscheidungen, die ihr Leben vollkommen verändern ...
Kritik: Sophie und Jason sind ein Paar und stellen fest: “In fünf Jahren da sind wir 40. Und 40, das ist fast 50. Was danach kommt, ist nur noch das Wechselgeld im Leben ...”. Es geht also bei ihnen um eine frühe 40Jahre-Midlife-Crisis und auch um eine in Routine erstarrte Beziehung. Dazu die gemeinsame Angst vor PawPaw, einer verletzten Katze, um die sie sich kümmern sollten. Eingebettet sind diese ‘Probleme’ in einer surrealen Form mit Fantasy-Elementen, dialogwitzig à la Woody Allen und mit viel schräger Situationskomik. Sowohl die sprechende Katze wie auch ein sprechender Mond sind jedoch Einfälle, die leicht irritieren. Dieser skurrile Humor ist dann doch etwas zu viel des Guten. Zusammengefasst aber ist “The Future” eine unterhaltsame Tragikomödie, zeitweise zwar bemühend originell, dann aber doch wieder echt originell und nahezu comicartig inszeniert. Die Multitalent-Künstlerin Miranda July (siehe Inside) ist bestimmt sowohl als Regisseurin wie auch als die Hauptdarstellerin einen Kinobesuch wert.
Fazit: In “The Future” befasst sich Mulitalent (Autorin, Schauspielerin, Regisseurin) Miranda July dialog- und bildwitzig mit nicht allzu tiefschürfenden Lebensfragen. Die kauzig-schräge Inszenierung ist bestimmt nicht Jedermanns Sache, eine unterhaltsame Originalität ist ihr aber nicht abzusprechen.
Inside: Miranda July wuchs im kalifornischen Berkeley auf und hat sich als Filmemacherin, Künstlerin und Autorin einen Namen gemacht. Ihre Videos, Performances und Internet-Projekte sind vom ‘Museum Of Modern Art’, dem ‘Guggenheim Museum’ und zwei Whitney-Biennalen präsentiert worden. 2005 gewann ihr erster Spielfilm “You And Me And Everyone We Know” erste Preise beim ‘Sundance Film Festival’ und ‘Cannes Film Festival’. Wie bei “The Future” schrieb sie für diesen Film das Drehbuch, führte Regie und übernahm auch die Hauptrolle. Ihre Kurzgeschichtensammlung “Zehn Wahrheiten” wurde in 20 Ländern veröffentlicht und ebenfalls vielfach ausgezeichnet. Miranda July lebt heute in Los Angeles.
Benny Furth
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