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Paradies: Hoffnung

 

Paradies: Hoffnung: Reifeprüfung auf Seidlesche Art. Schwächster Teil der Paradies-Trilogie (Trailer und Filmkritik)

Inhalt: Während ihre Mutter Urlaub in Kenia macht, die Tante Anna Maria in christlicher Mission um die Häuser zieht, bereist die übergewichtige Melanie (Melanie Lenz) ein anderes Universum: die Welt der Kalorientabellen und der Sporterziehung. Zwischen Wiesenwanderungen und nächtlichen Kissenschlachten werden ihre Ferien mit anderen Jugendlichen im Diätcamp zu einer Zeit der Freundschaft. Und der Liebe. Melanie verliebt sich in einen um 40 Jahre älteren Arzt (Joseph Lorenz), den Leiter des Camps. Sie versucht alles, um ihn zu verführen. Der Doktor begehrt  Melanie und versucht dennoch, gegen die Schuld dieser Liebe anzukämpfen. Weiss er doch um ihre Unmöglichkeit.

Kritik: „Trainieren bis die Schwarten krachen“. Die Anweisung des Trainers dürfte in etwa der originellste und realitätsnahste Moment in diesem Film sein. Es scheint, als hätte nach seinen zwei erfolgreichen Trilogie-Teilen „Paradies: Liebe“ und „Paradies: Glaube“ den erfolgsverwöhnten Österreicher Ulrich Seidl der erbarmungslose und insbesondere der messerscharfe Blick verlassen. Er hätte sonst bemerken müssen, dass seine künstlerische Strategie der Improvisation bei diesen blutjungen Darstellerinnen nicht funktioniert. Die Pupertierenden agieren gekünstelt und teilweise arg unbeholfen. Die Mädelgespräche über Sex hören sich an wie die Probe der Laienspielgruppe Oberbümpliz. „Paradies: Hoffnung“ wirkt hoffnungslos uninspiriert, unbeholfen und stellenweise aufgrund der vielen "Schwarten" ziemlich abstossend. Was hat sich Seidl dabei nur gedacht?   

Fazit: Der letzte Teil erfüllt die (hohen) Erwartungen nicht. Zu schleppend die Inszenierung, zu verkrampft teilweise die Dialoge. Das Prinzip ‚Hoffnung‘ beschränkt sich darauf, dass sich der Film möglichst bald dem Abspann nähert.  

Isabella Fischer

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Paradies: Hoffnung / Österreich 2012 / Regie: Ulrich Seidl / mit Melanie Lenz, Joseph Lorenz, Verena Lehbauer u.a. / Verleih: Präsens Film AG / 91 Minuten / Kinostart: 20. Juni 2013

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