Pechvogel Daigo Kobayashi (Masahiro Motoki) hat unerwartet seine gute Stellung als Cellist wegen Auflösung des Orchesters verloren und kehrt mit seiner Frau zurück in die Heimat. Diese befindet sich im pittoresken Norden Japans. Auf der Suche nach einem neuen Job entdeckt er die Anzeige eines auf „Departures" („Abreisen") spezialisierten Unternehmens. Der exzentrische Chef Ikuei Sasaki (Tsutomu Yamazaki) engagiert ihn auf der Stelle, und Daigo kann sein Glück kaum fassen. Da eröffnet ihm Sasaki die wahre Natur seines neuen Berufes: Er soll Verstorbene nach altem Ritual für die Bestattung vorbereiten. Zuerst ist er entsetzt, aber seine finanzielle Situation lässt ihm keine andere Wahl. Seine Frau ist alles andere als entzückt, als sie die Wahrheit über seine neue Tätigkeit erfährt ...

Regisseur Takita Yojiro,1955 geboren, hat bereits so eindrückliche und fantasievolle Werke wie "Ashura" und "Onmyvoji" für die grosse Leinwand inszeniert. Das mit viel Musik unterlegte Drama "Departures" über die Macht der Liebe, die Kraft der Familienbande und das ‚Glück' der letzten Lebensstunde, ist bewegend, ergreifend und melancholisch humorvoll inszeniert. Wenn auch für unsere Sehgewohnheiten eine Spur zu langfädig. Takita liess dem hervorragenden Schauspielensemble viel Spielraum. Dies gilt vor allem für den alten Tsutomu Yamazaki ("Kagemusha") und Masahiro Motoki als Daigo, die ihre Rollen äusserst menschlich und zurückhaltend spielen. Beeindruckend sind auch die Bildkompositionen von Kameramann Takeshi Hamada.

Fazit: Der Grosserfolg aus Japan. Ein kleines, exotisches Meisterwerk. Daher: Bester Film, Beste Regie, Bester Hauptdarsteller und 7 weitere Auszeichnungen beim "Japanischen Filmpreis 2009", Festival Palmsprings 2009 "Bester Film" (Publikumspreis) und ‘Oscar' 2009, "Bester fremdsprachiger Film". Kein Film über den Tod. Eher eine Hymne an das Leben.

Benny Furth