Der bekannte New Yorker Schauspieler Paul Giamatti (Paul Giamatti, „Sideways") leidet unter schweren Depressionen und mangelnder Konzentrationsfähigkeit. Seine Darstellung von Anton Tschechows ‚Onkel Wanja' droht daher zu scheitern. Per Zufall stösst er auf „Soul Storage", ein privates Labor, das zu einem High-Tech-Konzern gehört. Diese versprechen Menschen Linderung ihrer Seelen. Paul entschliesst sich, seine Seele einfrieren zu lassen, um sie nach Beendigung der aufreibenden Theaterproben wieder zu ‚reinstallieren'. Im weltweiten Seelenhandel aber ist sie ohne sein Wissen weiterverkauft worden. An eine russische Seifenoperdarstellerin (Dina Korzun). Paul macht sich sofort erzwungenermassen auf die mühsame Reise nach Russland, um das wertvolle Gut wieder zurück zu bekommen ...
Schon einmal hat ein bekannter Hollywoodstar sich selber gespielt: John Malkovich in „Being John Malkovich" von Charlie Kaufman. Mit demselben Resultat: eine absurd-schräge Geschichte, vollgepackt mit psychologischen Gedankenspielen. Die Umsetzung einer doch recht gesuchten und abstrusen Idee - sie stammt ebenfalls von der Regisseurin Sophie Barthes - ist fantasievoll und gelungen umgesetzt. „Cold Souls", ihren dritten Kinospielfilm, hat sie solide inszeniert, und er wurde von ihrem Lebenspartner Andrij Parekh wunderbar fotografiert. Dazu verhalf dem Film auch der bisher meistens in einprägsamen Charakter-Nebenrollen aufgetretene Paul Giamatti (z.B. „Duplicity") ein 101-minütiges, durchgehendes Highlight. Indem er mit absolut überzeugender Verbissenheit hervorragend sich selber spielt.
Fazit: Subtiler, intelligenter Humor in einem Genre, das eher zu den Seltenheiten gehört: die intelligente Komödie. Eine überraschende ‚Art-Science-Fiction', amüsant und hintergründig, bestens unterhaltend!
Benny Furth
Cold Souls / Surreale Komödie / Regie und Buch: Sophie Barthes / USA 2009 / mit: Paul Giamatti, David Strathairn, Dina Korzun, Emily Watson u.a. / Verleih: Pathé Films AG / 101 Minuten / Kinostart 1. Oktober 2009