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Atmen

 

Atmen: Emotional überzeugende, stimmige Alltagsstudie. Ein toll gelungenes, österreichisches Regiedebüt! (Trailer und Filmkritik)


Inhalt: Das Leben hat den 19jährigen Roman Kogler (Thomas  Schubert) gelehrt, seine eigenen Bedürfnisse auf ein Minimum zu reduzieren. Er sitzt wegen Totschlages seit vier Jahren in einer Jugendstrafanstalt. Damit Roman eine Chance auf vorzeitige Entlassung hat, soll er sich in einem ‚Freigänger-Job‘ bewähren. Verschlossen und ohne familiären Anschluss bringt Roman jedoch nicht die besten Qualifikationen mit für seine Resozialisierung. Durch einen glücklichen Zufall findet er eine Stelle bei einem Bestattungsunternehmen in Wien. Und ausgerechnet hier lernt er langsam wieder frei atmen, die Wahrheit über sich selbst zu erfahren und mit seiner Vergangenheit Frieden zu schliessen ...

Kritik: “Atmen” ist fast wie ein Kaurismäki-Opus realisiert: karge Dialoge, unspektakuläre aber stimmige Settings, lakonischer Inszenierungsstil, leiser und unterschwelliger Humor. Das macht diesen sozialkritischen Film so eindrucksvoll. Dem Schauspieler Karl Markovic (2008, “Die Fälscher”) ist ein überraschendes Debüt als Regisseur und Drehbuchautor gelungen, um den ihn wohl so manch erfahrener Regisseur beneiden könnte. Ein grosser Glücksgriff ist der junge Hauptdarsteller Thomas Schubert. Er überzeugt in seiner ersten Kinorolle mit einer intensiven, hautnahen Interpretation der Hauptfigur Roman. Eine menschliche Tragödie, unspektakulär aber gekonnt realitätsnah-ergreifend erzählt. Man darf sicher auf weitere Überraschungen des Neo-Regisseurs gefasst sein!

Fazit: Sozialkritisches Erstlings-Meisterwerk aus Österreich. Inszeniert von einem Schauspieler, mit einem höchst talentierten Jungdarsteller in der Hauptrolle. Beeindruckend!

Inside: Geboren 1963 in Wien, Schauspieler, Regisseur und Drehbuchautor Karl Markovics, Sohn einer Verkäuferin und eines Bus-Chauffeurs, wollte eigentlich nur zum Theater. Seine Eltern zeigten aber für seine Pläne kein Verständnis. Tatsächlich scheiterte Karl überraschend bei der Aufnahmeprüfung für das Max-Reinhardt-Seminar. Davon liess er sich allerdings nicht beirren und begann 1982 am Serapionstheater Wien als Schauspieler. Am Theater spielte er unter anderem in “Mein Kampf”, “Die Fledermaus”, “Ein Jux will er sich machen” u.a. Seine Filmrollen umfassen Werke wie “Süskind”, “Unknown Identity”, “Indien”, “All the Queens Men” und weitere sechs Streifen.

Benny Furth

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Atmen / Jugenddrama / Regie: Karl Markovics / Österreich 2011 / mit: Thomas Schubert, Karin Lischka, Georg Friedrich, Gerhard Liebmann, Stefan Matousch u.a. / Verleih: Look Now ! / 93 Minuten / Kinostart 19. Januar 2012

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